Unselbständig Berufstätige am Wohnort 2006
lt. ÖIR-Berufstätigenfortschreibung:
40.057
Veränderung zum Vorjahr:
1,9%
Zahl der Arbeitslosen 2006:
1.898
Frauenanteil 2006:
47,4%
Arbeitslosenquote 2006:
4,7%
Allgemeines
Der Bezirk liegt peripher im Westen des Bundeslandes, die auf bayrischer
Seite angrenzenden Bereiche sind ebenfalls periphere, z.T. entwicklungsschwache
Gebiete. Siedlungs- und Arbeitszentren sind der Bezirkshauptort Braunau
am Inn sowie die Gemeinden Mattighofen, Altheim, St. Pantaleon, Lengau
und Mauerkirchen.
Die innerregionalen Erreichbarkeitsverhältnisse sind unterschiedlich,
bevorzugt sind die Bereiche entlang den Bahnlinien. Die Erreichbarkeit
der Landeshauptstadt und anderer übergeordneter Zentren ist ungünstig.
Demografische Entwicklung
Der Arbeitsmarktbezirk Braunau zählt zu den Bezirken mit einer steigend
positiven Bevölkerungsentwicklung. Lag die Bevölkerungszunahme
zwischen 1971 und 1981 unter 2%, so stieg die Zahl der Einwohner/innen im
Zeitraum 1981 bis 1991 um rund 5%. Diese Zunahme ist sowohl auf eine positive
Geburtenbilanz als auch auf eine positive Wanderungsbilanz zurückzuführen.
Für die 1990er Jahre zeigen die Ergebnisse der Volkszählung 2001
eine Fortsetzung der stabilen positiven Bevölkerungsentwicklung. Für
den Arbeitsmarktbezirk Braunau wird eine Bevölkerungszunahme von mehr
als 4% ausgewiesen. Diese Zunahme liegt über dem österreichischen
Vergleichswert.
Zwischen 2001 und 2006 hat sich der positive Trend abgeschwächt, die
Bevölkerungszahl ist um 1,2% gestiegen.
Wirtschaftsstruktur und –entwicklung
Beschäftigungsstruktur 2006:
1,1%
primärer Sektor
57,4%
sekundärer Sektor
41,5%
tertiärer Sektor
Der Arbeitsmarktbezirk Braunau liegt in der NUTS-III-Region Innviertel,
deren BIP pro Einwohner/in im Jahr 2004 rund 69% des österreichischen
Durchschnittswertes erreicht hat und die damit unter den 35 österreichischen
Regionen den 27.Platz einnimmt.
Die regionale Wirtschaftsstruktur des Bezirkes Braunau wird von einem überdurchschnittlich
hohen Anteil des industriell-gewerblichen Sektors geprägt, der Anteil
ist einer der höchsten Österreichs. Innerhalb des sekundären
Sektors dominieren vor allem die Metallindustrie und der Maschinenbau, aber
auch die Bauwirtschaft ist von Bedeutung.
Wichtige Standorte des industriell-gewerblichen Sektors sind neben Braunau
am Inn mit dem Stadtteil Ranshofen auch Mattighofen, Altheim und Eggelsberg.
GROSSE PRODUKTIONSBETRIEBE - gerundete Anzahl der Beschäftigten
2006
Im Arbeitsmarktbezirk Braunau ist die Zahl der unselbständig Beschäftigten
(versicherte Personen lt. HVSV) zwischen 2001 und 2006 um 12,6% gestiegen,
wobei die Beschäftigung bei Männern und Frauen etwa im gleichen
Ausmaß ausgeweitet werden konnte. Die Beschäftigtenzahlen konnten
im Dienstleistungsbereich (v.a. in den Wirtschaftsdiensten) und im sekundären
Sektor gesteigert werden.
Das Niveau der Arbeitslosigkeit liegt deutlich unter dem Österreichwert,
aber über dem Landesdurchschnitt. Die Arbeitslosenquote betrug im Jahresschnitt
2006 4,7%, wobei die Frauenarbeitslosigkeit mit 5,2% deutlich über
jener der Männer (4,4%) lag.
Insgesamt waren im Jahr 2006 1.898 Personen als arbeitslos gemeldet, der
Frauenanteil betrug 47,4%. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer
Abnahme um 6,2%, wobei der Rückgang der Zahl der arbeitslosen Männer
(-8,5%) höher ausgefallen ist als jener der arbeitslosen Frauen (-3,7%).
Die Zahl der arbeitslosen Ausländer/innen ging um 5,5% zurück.
Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach dem Alter verläuft im Wesentlichen
im landesweiten Trend (Rückgänge in allen Altersklassen) - lediglich
die Zahl der über-50-jährigen Arbeitslosen ist im Vergleich zum
Vorjahr anders als im Bundeslandvergleich gestiegen. Die Arbeitslosigkeit
nach Berufen bzw. nach der Qualifikationsstruktur zeigt z.T. Unterschiede zu den
landesweiten Verhältnissen. Über den Vergleichswerten liegen sowohl
der Anteil der arbeitslosen Personen aus den Produktionsberufen als auch
jener der arbeitslosen Personen mit abgeschlossener Lehre/Meisterprüfung.
Der Arbeitsmarktbezirk Braunau ist ein Bezirk mit einem hohen Anteil an
Auspendler/innen und einem geringen Anteil an Einpendler/innen aus anderen
Arbeitsmarktbezirken. Ziele der Auspendler/innen sind Arbeitszentren in
benachbarten Arbeitsmarktbezirken, sowohl im Bundesland Salzburg als auch
in Bayern.
Im Jahresdurchschnitt 2006 waren im Bezirk rund 2.000 Ausländer/innen
(Frauenanteil: 38,8%) bewilligungspflichtig beschäftigt.
Im Jahr 2006 sind 46 von 46 Gemeinden des Bezirkes nationale Regionalfördergebiete
- Förderungsgebietsstatus gemäß Artikel 87 Absatz 3 Buchstabe c EG-Vertrag
(Wettbewerbskulisse). 46 Gemeinden des Bezirkes sind Zielgebiete gemäß EU-Strukturfonds
(Ziel 2-Gebiet oder Übergangsgebiet).
Im Jahr 2007 startet die neue Programmplanungsperiode der EU (2007-2013).
Für Oberösterreich werden in diesem Zeitraum im Rahmen der Strukturfondsförderung
unter dem Ziel "Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung"
Strukturfondsmittel von 95,5 Mio. € (EFRE) zur Verfügung stehen.
Darüberhinaus wurden 37 Gemeinden des Bezirks gemäß Artikel
87 Absatz 3 Buchstabe c EG-Vertrag in die nationale Regionalförderungskulisse
aufgenommen.
Kindertagesheime
Eine wichtige fördernde Rahmenbedingung für die Erwerbsbeteiligung von Alleinerzieher/innen und Familien mit Kindern
stellt die Verfügbarkeit von Kinderbetreuungsplätze dar.
Der Bezirk verfügte im Jahr 2006 über 63 Kindertagesheime,
die insgesamt 2.542 Kinder betreuten (Bundesland: 981 Kindertagesheime, 47.114 Kinder).