Unselbständig Berufstätige am Wohnort 2006
lt. ÖIR-Berufstätigenfortschreibung:
24.061
Veränderung zum Vorjahr:
1,2%
Zahl der Arbeitslosen 2006:
1.483
Frauenanteil 2006:
49,6%
Arbeitslosenquote 2006:
6,2%
Allgemeines
Der Bezirk Liezen liegt peripher, durch die große West-Ost-Ausdehnung
und die inneralpine Lage herrschen unterschiedliche innerregionale Erreichbarkeitsverhältnisse.
Der Bereich unteres Ennstal und die Seitentäler der Niederen Tauern
liegen extrem peripher, der mittlere Teil der Region mit dem Zentrum Liezen
ist durch die Lage am Schnittpunkt der österreichischen Hauptverbindungen
Linz-Graz und Salzburg-Graz begünstigt.
Siedlungs- und Arbeitsplatzschwerpunkte des Bezirkes liegen im oberen Ennstal
(Liezen, Admont, Stainach), im Paltental (Rottenmann, Trieben) und im steirischen
Salzkammergut (Bad Aussee, Bad Mitterndorf).
Demografische Entwicklung
Der Arbeitsmarktbezirk Liezen zählt zu den Bezirken mit einer konstant
gering positiven Bevölkerungsentwicklung. Die Bevölkerungszuwächse
liegen teilweise deutlich unter den österreichischen Vergleichswerten.
Zwischen 1971 und 1981 und im Zeitraum 1981 bis 1991 stieg die Zahl der
Einwohner/innen um jeweils rund 1%. Diese Zunahme ist auf eine positive
Geburtenbilanz zurückzuführen, während die Wanderungsbilanz
geringfügig negativ war. Entsprechend der Ergebnisse der Volkszählung
2001 hat sich diese Bevölkerungsentwicklung in den 1990er Jahren weiter
fortgesetzt. Für den Arbeitsmarktbezirk Liezen wird eine Bevölkerungszunahme
von rund 1,1% ausgewiesen.
Zwischen 2001 und 2006 hat sich der positive Trend nicht fortgesetzt, die
Bevölkerungszahl ist um 1,3% gesunken.
Wirtschaftsstruktur und –entwicklung
Beschäftigungsstruktur 2006:
4,2%
primärer Sektor
32,3%
sekundärer Sektor
63,5%
tertiärer Sektor
Der Arbeitsmarktbezirk Liezen liegt in der NUTS-III-Region Liezen, deren
BIP pro Einwohner/in im Jahr 2004 rund 79% des österreichischen Durchschnittswertes
erreicht hat und die damit unter den 35 österreichischen Regionen den
19.Platz einnimmt.
Die regionale Wirtschaftsstruktur ist geprägt vom Dienstleistungssektor,
dessen Anteil allerdings unter dem Österreichwert liegt, die Bedeutung
der Land- und Forstwirtschaft ist höher als im Österreichvergleich.
Innerhalb des tertiären Sektors dominieren der Tourismus (vor allem
Tauplitz und Ausseer Land, Zuwächse im Wintertourismus) und der Handel,
im Bereich des sekundären Sektors haben die Bauwirtschaft, der Maschinenbau
und die Holzindustrie, aber auch der Bergbau und die Nahrungsmittelindustrie
größere Bedeutung.
Der industriell-gewerbliche Sektor konnte sich insbesondere um den Bezirkshauptort
(Liezen, Stainach, Weißenbach bei Liezen) sowie im Paltental (Rottenmann,
Trieben) entwickeln, wichtige Standorte sind auch Altenmarkt bei St. Gallen,
Admont und Bad Aussee. Die größten Produktionsbetriebe sind den
Branchen Maschinenbau, Nahrungsmittelindustrie, Bauwirtschaft und Holzindustrie
zuzuordnen.
GROSSE PRODUKTIONSBETRIEBE - gerundete Anzahl der Beschäftigten 2006
Mayer Produktionsgesellschaft mbH., Trieben
965
Maschinenfabrik Liezen und Gießerei GmbH, Liezen
742
AHT Cooling Systems GmbH (vormals Austria Haustechnik AG), Rottenmann
739
Georg Fischer Mössner GmbH, Steirisches Druckgußwerk, Altenmarkt/St.G.
625
Landena KG (vorm. Alpenfleisch KG), Stainach
386
STIA Holzindustrie GembH, Admont
310
Knauf Austria GmbH, Gipserzeugung, Weißenbach/Liezen
234
Ennstal Milch KG, Stainach
217
Veitsch-Radex GmbH, Magnesitindustrie, Trieben
203
Mayr-Melnhof Systemholz AG (vormals Systemsholz AG), Gaishorn am See
162
RIGIPS Austria GmbH, Bad Aussee
150
Benediktinerstift Admont
133
HKT Haider Kunststofftechnik GmbH, St. Gallen
125
GROSSE DIENSTLEISTUNGSBETRIEBE - gerundete Anzahl der Beschäftigten 2006
Landeskrankenhaus Rottenmann
501
Landmarkt KG, Stainach
486
Fliegerhorst FIALA-FERNBRUGG, Aigen/E.
380
Landeskrankenhaus Bad Aussee
210
Tatschl & Söhne, Speditions- und Transport GmbH, Liezen
178
Siedlungsgenossenschaft Ennstal, Liezen
151
Stadtgemeinde Liezen
137
Rehabilitationszentrum der PVA, Bad Aussee
117
Eisenhof, Eisengroß-u. Einzelhandel, Liezen
106
Beschäftigung und Arbeitslosigkeit
In der Region Liezen (AMB Liezen und AMB Gröbming) ist die Zahl der
unselbständig Beschäftigten (versicherte Personen lt. HVSV) zwischen
2001 und 2006 um 1,5% gesunken, wobei nur bei den Männern ein Beschäftigungsverlust
verzeichnet wurde und die Frauenbeschäftigung ausgeweitet werden konnte.
Die Beschäftigtenzahlen konnten vor allem im Dienstleistungsbereich
(v.a. im Tourismus) gesteigert werden, im sekundären Sektor mussten
z.T. Einbußen hingenommen werden.
Das Niveau der Arbeitslosigkeit liegt unter dem Landeswert und dem Österreichdurchschnitt.
Die Arbeitslosenquote lag im Jahresschnitt 2006 bei 6,2%, wobei die Frauenarbeitslosigkeit
mit 6,9% höher war als jene der Männer (5,6%).
Insgesamt waren im Jahr 2006 im Bezirk 1.483 Personen mit einem Frauenanteil
von 49,6% als arbeitslos gemeldet, die Abnahme gegenüber dem Vorjahr
betrug damit 4,2%, wobei diese bei den Männern stärker ausgefallen
ist als bei den Frauen. Die Zahl der arbeitslosen Ausländer/innen ging
im selben Zeitraum um 7,8% zurück.
Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach dem Alter verläuft mit Unterschieden
zum landesweiten Trend (Rückgänge in allen Altersklassen). Die
Zahl sowohl der 40- bis unter 50-jährigen als auch jene der über-50-jährigen
Arbeitslosen hat gegenüber dem Vorjahr zugenommen. Die Arbeitslosigkeit
nach Berufen bzw. nach der Qualifikationsstruktur zeigt z.T. ebenso Unterschiede
zu den landesweiten Verhältnissen. Überdurchschnittlich hoch ist
sowohl der Anteil der Arbeitslosen aus dem Bereich der Saisonberufe als
auch jener der arbeitslosen Personen mit abgeschlossener Lehre/Meisterprüfung.
Der Arbeitsmarktbezirk Liezen ist ein Bezirk mit einem vergleichsweise niedrigen
Anteil an Aus- und einem sehr niedrigen Anteil an Einpendler/innen aus anderen
Arbeitsmarktbezirken. Ziele der Auspendler/innen sind vor allem Arbeitszentren
in Leoben und Graz und (im westlichen Teil) auch Salzburger Arbeitsmarktbezirke.
Im Jahresdurchschnitt 2006 waren im Bezirk Liezen rund 920 Ausländer/innen
(Frauenanteil: 37,9%) bewilligungspflichtig beschäftigt.
Im Jahr 2006 sind 25 von 51 Gemeinden des Bezirkes (AMB Liezen und AMB Gröbming
zusammen) nationale Regionalfördergebiete - Förderungsgebietsstatus gemäß
Artikel 87 Absatz 3 Buchstabe c EG-Vertrag (Wettbewerbskulisse). 51 Gemeinden
des Bezirkes sind Zielgebiete gemäß EU-Strukturfonds (Ziel 2-Gebiet oder
Übergangsgebiet).
Im Jahr 2007 startet die neue Programmplanungsperiode der EU (2007-2013).
Für die Steiermark werden in diesem Zeitraum im Rahmen der Strukturfondsförderung
unter dem Ziel "Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung"
Strukturfondsmittel von 155,1 Mio. € (EFRE) zur Verfügung stehen.
Darüberhinaus wurden 16 Gemeinden des Bezirks (AMB Liezen) gemäß
Artikel 87 Absatz 3 Buchstabe c EG-Vertrag in die nationale Regionalförderungskulisse
aufgenommen.
Kindertagesheime
Eine wichtige fördernde Rahmenbedingung für die Erwerbsbeteiligung von
Alleinerzieher/innen und Familien mit Kindern stellt die Verfügbarkeit
von Kinderbetreuungsplätze dar.
Der Bezirk verfügte im Jahr 2006 über 41 Kindertagesheime, die
insgesamt 1.359 Kinder betreuten (Bundesland: 832 Kindertagesheime, 29.921
Kinder).