Unselbständig Berufstätige am Wohnort 2006
lt. ÖIR-Berufstätigenfortschreibung:
22.574
Veränderung zum Vorjahr:
1,9%
Zahl der Arbeitslosen 2006:
1.659
Frauenanteil 2006:
44,2%
Arbeitslosenquote 2006:
7,3%
Allgemeines
Mit Ausnahme des nördlichen Bezirksteiles entlang des Hauptverkehrsweges
(Inntal Autobahn, Westbahn) herrschen im Bezirk ungünstige innerregionale
Erreichbarkeitsverhältnisse vor, der südliche Bezirksteil mit
den langen Seitentälern (Ötztal, Pitztal, Kaunertal) ist als
peripher einzustufen.
Die Siedlungszentren des Bezirkes befinden sich im Bereich Imst, im Inntal
(Haiming), im Ötztal (Sölden, Längenfeld, im Tal befinden
sich auch die höchstgelegenen Dauersiedlungen Österreichs) und
im äußeren Pitztal.
Demografische Entwicklung
Der Arbeitsmarktbezirk Imst zählt, was die Bevölkerungsentwicklung
betrifft, zu den dynamischsten Bezirken österreichweit. Die Bevölkerungszuwächse
liegen weit über den österreichischen Vergleichswerten. Zwischen
1971 und 1981 betrug das Bevölkerungswachstum rund 10%, im Zeitraum
1981 bis 1991 stieg die Zahl der Einwohner/innen um rund 11%. Dieses Wachstum
ist auf eine der positivsten Geburtenbilanzen österreichweit zurückzuführen.
Die Wanderungsbilanz war ebenso positiv. Für die 1990er Jahre zeigen
die Ergebnisse der Volkszählung 2001 eine Fortführung der positiven
Dynamik der Bevölkerungsentwicklung. Für den Arbeitsmarktbezirk
Imst werden rund 12,4% an Bevölkerungswachstum ausgewiesen.
Zwischen 2001 und 2006 ist die Bevölkerungszahl um weitere 4,7% angestiegen.
Wirtschaftsstruktur und –entwicklung
Beschäftigungsstruktur 2006:
0,9%
primärer Sektor
22,9%
sekundärer Sektor
76,2%
tertiärer Sektor
Der Arbeitsmarktbezirk Imst liegt in der NUTS-III-Region Tiroler Oberland,
deren BIP pro Einwohner/in im Jahr 2004 rund 95% des österreichischen
Durchschnittswertes erreicht hat und die damit unter den 35 österreichischen
Regionen den 13.Platz einnimmt.
Die regionale Wirtschaftsstruktur wird von einem überdurchschnittlich
hohen Dienstleistungsanteil geprägt. Innerhalb des tertiären
Sektors dominiert in erster Linie der zweisaisonale Tourismus (mit Ausnahme
des Inntales ist der gesamte Bezirk bedeutendes Tourismusgebiet), im sekundären
Sektor haben vor allem die Bauwirtschaft und die Be- und Verarbeitung
von Holz größere Bedeutung.
Wichtigster Standort des unterrepräsentierten industriell-gewerblichen
Sektors ist der Bezirkshauptort Imst, die größten Produktionsbetriebe
sind den Branchen Holzindustrie und Bauwesen zuzuordnen.
GROSSE PRODUKTIONSBETRIEBE - gerundete Anzahl der Beschäftigten 2006
Hoepperger & Co. Dienstleistungen Bereich Umweltsch.
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Beschäftigung und Arbeitslosigkeit
Im Arbeitsmarktbezirk Imst ist die Zahl der unselbständig Beschäftigten
(versicherte Personen lt. HVSV) zwischen 2001 und 2006 um 15,4% gestiegen,
wobei die Beschäftigung bei den Frauen noch etwas stärker ausgeweitet
werden konnte als bei den Männern. Die Beschäftigtenzahlen konnten
vor allem im Dienstleistungsbereich gesteigert werden, aber auch der sekundäre
Sektor verzeichnete Zuwächse.
Das Niveau der Arbeitslosigkeit liegt deutlich über dem Landes- aber
auch über dem Österreichdurchschnitt. Die Arbeitslosenquote betrug
im Jahresdurchschnitt 2006 7,3%, wobei die Frauenarbeitslosigkeit mit 7,9%
über jener der Männer (7,0%) lag.
Insgesamt waren im Jahr 2006 im Bezirk 1.659 Personen mit einem Frauenanteil
von 44,2% als arbeitslos gemeldet, die Abnahme gegenüber dem Vorjahr
betrug damit 4,7%, wobei diese bei den Männern stärker ausgefallen
ist als bei den Frauen. Die Zahl der arbeitslosen Ausländer/innen ging
im selben Zeitraum um 4,6% zurück.
Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach dem Alter verläuft mit Unterschieden
zum landesweiten Trend (Stagnation bei den 40- bis unter 50-jährigen
Arbeitslosen, Rückgänge in allen anderen Altersklassen). Die Zahl
der 40- bis unter 50-jährigen Arbeitslosen ist gegenüber dem Vorjahr
anders als im Landesvergleich zurückgegangen und jene der über-50-jährigen
Arbeitslosen gestiegen. Die Arbeitslosigkeit nach Berufen bzw. nach der
Qualifikationsstruktur zeigt z.T. ebenfalls Unterschiede zu den landesweiten
Verhältnissen. Der Anteil der Arbeitslosen aus dem Bereich der Saisonberufe
und jener der arbeitslosen Personen mit abgeschlossener Lehre/Meisterprüfung
ist höher als der entsprechende Vergleichswert.
Der Arbeitsmarktbezirk Imst ist ein Bezirk mit einem hohen Anteil an Auspendler/innen
und einem vergleichsweise geringen Anteil an Einpendler/innen aus anderen
Arbeitsmarktbezirken. Vorrangiges Ziel der Auspendler/innen ist der Raum
Innsbruck.
Im Jahresdurchschnitt 2006 waren im Bezirk Imst rund 1.090 Ausländer/innen
(Frauenanteil: 39,1%) bewilligungspflichtig beschäftigt.
Im Jahr 2006 sind 24 von 24 Gemeinden des Bezirkes Zielgebiete gemäß EU-Strukturfonds
(Ziel 2-Gebiet oder Übergangsgebiet).
Im Jahr 2007 startet die neue Programmplanungsperiode der EU (2007-2013).
Für Tirol werden in diesem Zeitraum im Rahmen der Strukturfondsförderung
unter dem Ziel "Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung"
Strukturfondsmittel von 34,8 Mio. € (EFRE) zur Verfügung stehen.
Kindertagesheime
Eine wichtige fördernde Rahmenbedingung für die Erwerbsbeteiligung von Alleinerzieher/innen und Familien mit Kindern
stellt die Verfügbarkeit von Kinderbetreuungsplätze dar.
Der Bezirk verfügte im Jahr 2006 über 59 Kindertagesheime,
die insgesamt 1.779 Kinder betreuten (Bundesland: 628 Kindertagesheime, 22.136 Kinder).