Arbeitsmarktprofil 2009

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Wirtschaftsstruktur und -entwicklung

Das Wirtschaftsniveau der Steiermark gemessen am Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner/in (BIP/EW) erreichte 2007 86,2% des österreichischen Durchschnittswertes (knapp vor Kärnten und Niederösterreich, deutlich vor dem Burgenland). Mit Ausnahme des Zentralraumes Graz (116,3%) lagen auch 2007 alle anderen Regionen unter dem Österreichdurchschnitt. Die Oststeiermark sowie die West- und Südsteiermark erreichten jeweils rund 65,3% des österreichischen Durchschnittswertes, die übrigen steirischen NUTS-III-Regionen verzeichneten Werte zwischen 71% und 88%.

Im Jahr 2008 schwächte sich das Wirtschaftswachstum österreichweit bei sehr differenziertem regionalem Muster deutlich ab. Die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise führte 2009 zum stärksten Einbruch der österreichischen Wirtschaft seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Nach vorläufigen Berechnungen des WIFO im Auftrag von Statistik Austria wurde im Jahr 2009 für die österreichische Wirtschaft ein realer Rückgang von 3,6% verzeichnet.

Der Konjunktureinbruch hat auf industrie-orientierte Bundesländer die größten Auswirkungen, die Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise sind auch in der Steiermark deutlich spürbar. Besonders stark betroffen ist auch hier der Produktionssektor.

Die Industrie erholt sich langsam aus der Krise, das Produktionsniveau liegt aufgrund der Schwere des vorangegangenen Einbruchs aber noch deutlich unter dem Vorjahresniveau. Dies beeinträchtigt vor allem unternehmensnahe Dienstleistungsbereiche, stützend auf die Konjunktur wirken eine im regionalen Vergleich (auch mittelfristig) nicht ungünstige Entwicklung im Einzelhandel sowie der Tourismus. Auch die Baukonjunktur hat sich in der Steiermark zuletzt wieder verbessert (Quelle: WIFO, Die Wirtschaft in den Bundesländern. III. Quartal 2009).

Seit Anfang 2010 sind am steirischen Arbeitsmarkt wieder schwach positive Entwicklungen feststellbar.

Die Wirtschaftsstruktur in der Steiermark wird von einem überdurchschnittlich hohen Anteil der unselbständig Beschäftigten in Industrie und Gewerbe geprägt (29%, übertroffen nur von Vorarlberg und Oberösterreich, Österreich: 26%). Geprägt wird die Industrie durch die traditionelle Metallerzeugung und -bearbeitung, immer höhere Bedeutung erlangt die Elektro- und Elektronikindustrie. Hohe Beschäftigtenzahlen finden sich auch im Bauwesen, in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie, in der Herstellung und Verarbeitung von Papier und Pappe, im Fahrzeugbau und in der Holzbe- und -verarbeitung. Unterdurchschnittlich besetzt – bei steigender Tendenz – ist der Dienstleistungsbereich (70%, Österreich 74%). Große Anteile der Arbeitsplätze im Dienstleistungsbereich entfallen auf den Handel, die öffentliche Verwaltung und die Wirtschaftsdienste.

In einzelnen Regionen der Steiermark hat der Tourismus eine hohe Bedeutung erlangt, dazu zählen vor allem der Westen des Bezirkes Liezen (Dachstein-Tauern-Region, Steirisches Salzkammergut-Ausseer Land) und die Oststeiermark mit dem Schwerpunkt auf Wellness- und Gesundheitstourismus. Andere Regionen können auf einen saisonal beschränkten intensiven Tagestourismus vor (z.B. Weinstraßen, Grazer Bergland) verweisen.

Tabelle 1:
Die größten Betriebe des Bundeslandes
10 der größten Produktionsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2009
MAGNA STEYR FAHRZEUGTECHNIK AG & Co KG 7.790
Böhler Edelstahl GmbH & Co KG 1.960
voestalpine Stahl Donawitz GmbH & Co KG 1.300
Andritz AG 1.270
AT & S Austria Technologie & 1.230
Sappi Austria Produktions-GmbH & Co.KG 1.220
VA TECH HYDRO GmbH & Co 990
voestalpine Tubulars GmbH & Co KG 920
STEWEAG-STEG GmbH 920
EPCOS OHG Angestellte 850
10 der größten Dienstleistungsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2009
Amt d.Stmk.Landesreg. Landesbuchhaltung Abt.I 14.680
mag. personalamt graz 3.350
SPAR Österreichische Warenhandels-Aktiengesellschaft 2.900
Billa Aktiengesellschaft 2.370
Amt d.Stmk.Landesreg. Abteilung III B 1.910
AVL List GmbH 1.840
Landesschulrat f.Stmk. Allgem.-u.Berufsbildende 1.760
Steiermärkische Bank und Sparkassen AG 1.640
Amt d.Steiermaerkischen Landesregierung 1.460
Österreichische Post Aktiengesellschaft 1.340
Quelle: Arbeitsmarktservice Österreich, Betriebsmonitoring
 
Arbeitsmarktservice Österreich
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