Arbeitsmarktprofil 2010

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Wirtschaftsstruktur und -entwicklung

Der Konjunktureinbruch der vergangenen Jahre hatte auf die industrie-orientierten Bundesländer die größten Auswirkungen, die Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise waren aber auch in Tirol deutlich spürbar.

Seit Jahresmitte 2009 tragen Impulse aus der Tourismuswirtschaft erheblich zur konjunkturellen Erholung bei, auch die Geschäftslage der Sachgütererzeugung hat sich deutlich verbessert.

Im III. Quartal 2010 verzeichnete Tirol die stärkste Dynamik in der Sachgütererzeugung seit dem Wendepunkt des konjunkturellen Verlaufs Mitte 2009. Auch die Steigerung der Bauproduktion war überdurchschnittlich und der Tiroler Tourismus bilanzierte leicht besser als im Bundesdurchschnitt. Dadurch konnte Tirol im III. Quartal 2010 auch die beste Beschäftigungsentwicklung aller Bundesländer verzeichnen. Allerdings stieg auch das Arbeitskräfteangebot, was den Abbau der Arbeitslosigkeit verlangsamt.

Das Wirtschaftsniveau Tirols gemessen am Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner/in (BIP/EW) erreichte 2008 103,5% des österreichischen Durchschnittswertes (Rang 4 aller österreichischen Bundesländer hinter Wien, Salzburg und Vorarlberg). Drei der fünf Tiroler Regionen erreichten Werte über dem Österreichdurchschnitt (Außerfern: 114,4%, Innsbruck: 109,1%, Tiroler Unterland: 104,1%). Das Tiroler Oberland erreichte mit rund 98,5% fast den österreichischen Durchschnittswert, Osttirol blieb mit 71,8% deutlich zurück.

Im Jahr 2008 schwächte sich das Wirtschaftswachstum österreichweit bei sehr differenziertem regionalem Muster deutlich ab. Im Jahr 2009 wirkte sich die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise in Österreich drastisch aus, für die österreichische Wirtschaft wurde ein realer Rückgang von 3,9% verzeichnet.

Im Jahr 2010 erholte sich die österreichische Wirtschaft nach dem Konjunktureinbruch des Jahres 2009 von den Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise, nach vorläufigen Berechnungen des Instituts für Wirtschaftsforschung im Auftrag der Statistik Austria wuchs die österreichische Wirtschaft im Jahr 2010 um 2,1%.

Quellen: Eurostat; Statistik Austria; WIFO, Die Wirtschaft in den Bundesländern. III. Quartal 2010

Die Wirtschaftsstruktur Tirols wird von einem hohen Anteil der unselbständig Beschäftigten im Dienstleistungsbereich geprägt (2010: 74%, Österreich: 74%), nur in Wien und Salzburg ist dieser Anteil höher. Das Beherbergungs- und Gaststättenwesen und der Handel weisen hohe Beschäftigtenzahlen auf.

Der Anteil der unselbständig Beschäftigten in Industrie und Gewerbe entsprach 2010 mit 25% dem Österreichwert (25%). Neben der Bauwirtschaft haben unter den industriellen Wirtschaftszweigen die Metallerzeugung und ‑bearbeitung, die Nahrungs- und Futtermittelindustrie, die Herstellung von Waren aus Glas, Steinen und Erden, die Holzbearbeitung und ‑verarbeitung, der Maschinenbau, die Herstellung pharmazeutischer Erzeugnisse, die Verarbeitung von Papier und Pappe und die Textilindustrie hohe Bedeutung.

Tirol ist eines der tourismusintensivsten Bundesländer Österreichs, wobei das Tiroler Unterland das touristische Zentrum bildet. Tirol hat bei zweisaisonalem Tourismus (vergleichsweise hoher Sommeranteil nur in Osttirol) den höchsten Anteil an Nächtigungen von Ausländer/innen, vor allem aus Deutschland.

Tabelle 1:
Die größten Betriebe des Bundeslandes
10 der größten Produktionsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2010
D. Swarovski & Co. 5.070
Sandoz GmbH 3.000
GE Jenbacher GmbH & Co OHG 1.340
LIEBHERR-HAUSGERÄTE LIENZ GMBH 1.330
TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG 1.300
Tyrolit-Schleifmittelwerke Swarovski KG. 1.090
Fritz Egger Gesellschaft m.b.H. & Co 1.010
PLANSEE Metall GmbH 870
Ing.Hans Bodner Bauges.MBH & Co.KG. 720
STRABAG AG 670
10 der größten Dienstleistungsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2010
LAND TIROL - AMT D. TIROLER LR. 5.830
Amt der Tiroler Landesregierung 4.170
TILAK - Tiroler Landeskrankenanstalten GmbH 3.590
M - PREIS WARENVERTRIEBS- GESELLSCHAFT M.B.H. 2.920
SPAR Österreichische Warenhandels-Aktiengesellschaft 1.800
Lebenshilfe Tirol 1.040
BAGUETTE BISTRO-BETRIEBS GMBH 990
Innsbrucker Soziale Dienste GmbH 910
Österreichische Post Aktiengesellschaft 840
Stadt Innsbruck 760
Quelle: Arbeitsmarktservice Österreich, Betriebsmonitoring
 
Arbeitsmarktservice Österreich
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