Arbeitsmarktprofil 2012

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Bildung und Bildungsinfrastruktur

Wohin nach der Ausbildung? – bildungsbezogenes Erwerbskarrierenmonitoring

Der Übergang von einer Ausbildung in den Arbeitsmarkt stellt eine Schlüsselphase in der Erwerbsbiographie dar. An dieser Schnittstelle werden die Weichen für die weitere berufliche Karriere gestellt.

Das bildungsbezogene Erwerbskarrierenmonitoring ermöglicht es, die Erwerbskarrieren aller in Österreich wohnhaften Personen nach Abgang aus einer formalen Bildungseinrichtung statistisch auswertbar zu machen. Derzeit sind alle im Schuljahr 2008/2009 abgeschlossenen formalen Ausbildungen von Personen mit österreichischem Hauptwohnsitz integriert.

    Ausgewertet werden u.a.:
  • die Anteile jener Personen, die 18 Monate nach dem Bildungsabschluss in einer weiteren Ausbildung stehen
  • der Anteil der Tage im 2. Jahr nach Abschluss, die in Erwerbstätigkeit verbracht wurden
  • der Anteil der Personen mit einem Einstiegseinkommen von 1.800 Euro und mehr
  • Grafik 3:
    In Ausbildung 18 Monate nach Abschluss
    Anteile in %
    Grafik 3: In Ausbildung 18 Monate nach Abschluss
    Für einen Großteil der Frauen und Männer (92% bzw. 84%) ist der AHS-Abschluss nur ein Zwischenschritt in der Ausbildungskarriere, nur sehr wenige Personen (etwa 4%) machen hingegen nach dem Lehrabschluss eine weitere Ausbildung. Der Anteil jener Personen, die nach einem BMS-Abschluss eine weitere Ausbildung begonnen haben, ist bei den Frauen mit 47% deutlich höher als bei den Männern mit 28%.

    Grafik 4:
    Integration in die Erwerbstätigkeit –
    Anzahl der Tage in Erwerbstätigkeit im 2. Jahr nach Abschluss

    Anteile in %
    Grafik 4: Integration in die Erwerbstätigkeit – Anzahl der Tage in Erwerbstätigkeit im 2. Jahr nach Abschluss
    Werden nur die Absolvent/innen betrachtet, die nach dem Abschluss keine weitere Ausbildung begonnen haben, so zeigt sich, dass im 2. Jahr nach Abschluss die männlichen AHS-Absolventen mit 31% den geringsten Anteil der Tage in Erwerbstätigkeit verzeichneten. Die Universitäts-, FH-, BHS- und Lehr-Absolvent/innen, gefolgt von den Personen mit BMS-Abschluss, verbrachten die höchsten Anteile der Tage in Erwerbstätigkeit (mehr als 65%).

    Grafik 5:
    Einstiegseinkommen > 1.800 Euro (Brutto-Monatseinkommen)
    Anteile in %
    Grafik 5: Einstiegseinkommen > 1.800,--
    Bei den Absolvent/innen, die nach dem Abschluss keine weitere Ausbildung begonnen haben, zeigt sich, dass die Anteile der Männer mit einem Einstiegseinkommen von mehr als 1.800 Euro bei allen Bildungsabschlüssen generell höher sind. Ein massiver Unterschied nach Geschlechtern zeigt sich bei den Lehrabsolvent/innen. Der Anteil der Personen mit einem Einstiegseinkommen von mehr als 1.800 Euro ist hier bei den Frauen mit 9% deutlich geringer als bei den Männern (39%). Die Anteile der Personen mit einem Einstiegseinkommen von mehr als 1.800 Euro sind bei den FH- und Uni-Absolvent/innen am höchsten (zwischen 36% und 66%) und (neben den weiblichen Lehrabsolventinnen) bei den AHS- und BMS-Absolvent/innen am niedrigsten (maximal 15%).
    Quelle: Statistik Austria, Bildungsmonitoring, im Auftrag von BMASK und AMS

    Bildungsniveau

    Die Entwicklung des Bildungsstandes in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten zeigt einen allgemeinen Anstieg des Bildungsniveaus der österreichischen Bevölkerung. Deutliche Zuwächse sind bei allen weiterführenden Ausbildungen zu verzeichnen, besonders deutlich ist der Anstieg jedoch beim Hochschulabschluss. Der Trend zur höheren Bildung zeigt sich auch in den Ergebnissen für Niederösterreich.

    Der Anteil der 25-64-jährigen Personen mit Abschluss einer Universität, einer Fachhochschule, einer hochschulverwandten Ausbildung oder eines Kollegs lag im Jahr 2010 insgesamt bei rund 12,6% (Österreich: 14,9%), Matura hatten 14,4% der Personen dieser Altersgruppe (Österreich: 13,8%).

    Der Anteil der 25-64-jährigen Frauen mit einem der genannten Hochschul- oder hochschulverwandten Abschlüsse lag im Jahr 2010 mit 13,7% über jenem der Männer (11,6%), 14,4% der Frauen dieser Altersgruppe hatten Matura (Männer: 14,4%).

    Bei der ausländischen Wohnbevölkerung lag der Anteil der 25-64-Jährigen mit Abschluss einer Universität, einer Fachhochschule, einer hochschulverwandten Ausbildung oder eines Kollegs bei 14,0%, jener der Personen mit Matura bei 12,0%.

    Tabelle 4:
    25-64-jährige Wohnbevölkerung nach höchster abgeschlossener Ausbildung, Staatsangehörigkeit und Geschlecht
    Anteile 2010 in %
      Niederösterreich Österreich
      2010 2010
    Allgemeinbildende Pflichtschule  
    gesamt 17,0 19,4
    Frauen 22,5 23,9
    Männer 11,4 14,8
    ausländische Wohnbevölkerung 41,5 41,9
    Lehrlingsausbildung  
    gesamt 37,8 36,3
    Frauen 27,8 28,1
    Männer 47,9 44,5
    ausländische Wohnbevölkerung 24,4 22,1
    Berufsbildende mittlere Schule  
    gesamt 18,1 15,6
    Frauen 21,6 18,5
    Männer 14,7 12,7
    ausländische Wohnbevölkerung 8,1 7,6
    Allgemeinbildende höhere Schule  
    gesamt 5,0 5,7
    Frauen 5,7 6,2
    Männer 4,3 5,3
    ausländische Wohnbevölkerung 6,6 6,8
    Berufsbildende höhere Schule  
    gesamt 9,4 8,1
    Frauen 8,8 7,6
    Männer 10,1 8,6
    ausländische Wohnbevölkerung 5,4 5,5
    Hochschule/hochschulverwandte Lehranstalt/Kolleg  
    gesamt 12,6 14,9
    Frauen 13,7 15,8
    Männer 11,6 14,1
    ausländische Wohnbevölkerung 14,0 16,1
    gesamt 100,0 100,0
    Quelle: Statistik Austria, Bildungsstandregister

    (Hier finden Sie die Tabelle mit den entsprechenden Anteilen 1981, 1991 und 2001 in %)

    Schulstandorte, Universitäten und Fachhochschulen

    In Niederösterreich wird ein breites Spektrum allgemeinbildender und berufsbildender höherer Schulen angeboten.
    Im Schuljahr 2011/2012 wurden in Niederösterreich rund 62.700 Schülerinnen und Schüler in den maturaführenden Schulen (AHS und BHS sowie lehrerbildende höhere Schulen) unterrichtet, das waren etwa gleich viele wie im Jahr davor.

    Karte 2:
    Bildungsniveau 2010 und Standorte von Allgemeinbildenden höheren Schulen und Berufs- sowie Lehrerbildenden höheren Schulen 2012
    Bildungsniveau 2010 und Standorte von Allgemeinbildenden höheren Schulen und Berufs- sowie Lehrerbildenden höheren Schulen 2012
    Die höchste Zahl an AHS- und BHS Standorten findet sich neben der Landeshauptstadt St. Pölten in den Bezirken Wr. Neustadt, Krems, Mödling und Tulln, die höchsten Bildungsniveaus weisen die an Wien angrenzenden Bezirke Korneuburg, Tulln und Mödling sowie der Bezirk Baden auf.
    Quellen: Statistik Austria (Bildungsstandregister), Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur

    In Niederösterreich gibt es drei Universitäten (Krems (eine öffentlich, eine privat), St. Pölten (privat)), eine Pädagogische Hochschule (Standorte Baden, Hollabrunn und Melk) sowie fünf Fachhochschulstandorte (Krems an der Donau, Sankt Pölten, Wiener Neustadt, Wieselburg und Tulln an der Donau), an denen 66 Fachhochschul-Studiengänge angeboten werden. Im Studienjahr 2012/2013 besuchen an diesen genannten Standorten insgesamt rund 7.350 Studierende, davon rund 4.130 Frauen und 3.220 Männer, die angebotenen Studiengänge.

    Im Jahr 2009 wurde in Maria Gugging (Gemeinde Klosterneuburg) das Institute of Science and Technology (IST Austria), ein Forschungsinstitut mit Promotionsrecht, eröffnet.

    Karte 3:
    Standorte von Universitäten, Pädagogischen Hochschulen und Fachhochschulen 2012/2013
    Standorte von Universitäten, Pädagogischen Hochschulen und Fachhochschulen 2012/2013
    In Österreich gibt es derzeit 34 öffentliche und private Universitäten, 14 Pädagogische Hochschulen (an 12 Standorten) sowie 21 Fachhochschulen (an 24 Standorten) und das Institute of Science and Technology (IST Austria).
    Quellen: Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria, Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung, Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
 
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