Arbeitsmarktprofil 2014

Niederösterreich
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Wirtschafts- und Wohlstandsniveau

Nach den schwachen Anstiegen 2012 und 2013 gewann die Konjunktur in Österreich auch 2014 nicht an Schwung, vielmehr zeigten sich gegen Jahresende rezessive Tendenzen.
Die konjunkturelle Lage in Niederösterreich präsentierte sich im III. Quartal 2014 etwa wie im österreichischen Durchschnitt. Einzig bei der Produktion der Sachgütererzeugung kann Niederösterreich nicht an das österreichischen Mittel heranreichen, auch im Bau wurde weniger Produktion abgesetzt. Erfreulich zeigt sich die Entwicklung im Beherbergungswesen, die regionale Tourismuswirtschaft konnte mehr Nachfrage aus dem In- und Ausland auf sich ziehen. Die niederösterreichische Beschäftigungslage litt wie in allen Bundesländern unter der Konjunkturschwäche sowie der Diskrepanz zwischen steigendem Angebot und nur moderat wachsender Nachfrage.

Quelle: WIFO, Die Wirtschaft in den Bundesländern. III. Quartal 2014

Bruttoregionalprodukt

Das Bruttoregionalprodukt (BRP) misst die wirtschaftliche Leistung einer Region. Das Bruttoregionalprodukt je Einwohner/in (BRP/EW) ermöglicht einen Vergleich der Wirtschaftskraft der Regionen.

Für Niederösterreich wurde im Jahr 2012 ein BRP/EW von rund 82% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 8 unter den österreichischen Bundesländern).
Zwischen 2010 und 2012 wurde ein Anstieg des BRP von 8,0% verzeichnet (Österreich: +7,8%).

Produktivität

Das BRP bezieht sich auf den Arbeitsort, während die dazu in Relation gesetzten Einwohner/innenzahlen auf den Wohnort bezogen sind, d.h. dass regionsüberschreitende Pendler/innenströme unberücksichtigt bleiben. Ergänzend gibt der Indikator „BRP pro Erwerbstätiger/Erwerbstätigem” (BRP/Job) wieder, wie viel an den Arbeitsstätten je Region von den jeweiligen Arbeitskräften erwirtschaftet wird (Produktivität).

Für Niederösterreich wurde im Jahr 2012 eine Produktivität von rund 96% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 6 unter den österreichischen Bundesländern).

Die regionale Wirtschaftsstruktur Niederösterreichs wird von einem hohen Anteil des industriell-gewerblichen Sektors geprägt. Die Regionen Niederösterreich-Süd, die Eisenwurzen, das Waldviertel sowie Teile des südlichen Wiener Umlandes zählen zu den wichtigsten Industriestandorten Österreichs.

Bruttowertschöpfung

Die Bruttowertschöpfung (BWS) ergibt sich aus dem Gesamtwert der im Produktionsprozess erzeugten Waren und Dienstleistungen, vermindert um die Vorleistungen. Die BWS nach Wirtschaftssektoren gibt Auskunft darüber, welchen Beitrag die einzelnen Wirtschaftssektoren zur Gesamtwertschöpfung leisten.

Auf den primären Sektor (Land- und Forstwirtschaft, Fischerei) entfielen 2012 rund 3%, auf den sekundären Sektor (Gewinnung von Rohstoffen, Herstellung von Waren, Energie und Wasser, Bau) rund 31% und auf den tertiären Sektor (Erbringung von Dienstleistungen) rund 66% der BWS (Österreich: 2% primärer Sektor, 28% sekundärer Sektor, 70% tertiärer Sektor).*

Im Jahr 2012 waren rund 8% der Erwerbstätigen (regionale Zuordnung nach dem Arbeitsort) im primären Sektor beschäftigt, rund 24% im sekundären Sektor und von rund 68% wurde der Arbeitsplatz dem tertiären Sektor zugerechnet (Österreich: 5% primärer Sektor, 22% sekundärer Sektor, 72% tertiärer Sektor).*

Quelle: Statistik Austria
* Die Summe der Anteile der drei Wirtschaftssektoren kann aufgrund von Rundungsdifferenzen geringfügig von 100% abweichen.

Die oben beschriebenen (auf den Arbeitsort bezogenen) Indikatoren zum regionalen Wirtschaftsniveau und zur regionalen Wirtschaftsstruktur erlauben Rückschlüsse hinsichtlich der Ausstattung einer Region mit Unternehmen und Arbeitsplätzen sowie der wirtschaftlichen Attraktivität einer Region.

Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”

Zur Analyse des Wohlstandsniveaus der in der Region ansässigen Wohnbevölkerung wurde nun für die Arbeitsmarktprofile eine spezielle Berechnungsmethode angewandt. Die Verknüpfung verschiedener „Wohlstandsindikatoren”** und die daraus abgeleitete synthetische Gesamt-Rangreihung ermöglichen es, das Wohlstandsniveau der österreichischen NUTS 3-Regionen*** nach dem Wohnort-Prinzip zu erfassen. Die dabei verwendeten Indikatoren spiegeln sowohl die Einkommens- als auch die demografische Struktur der Regionen wider und geben somit ergänzende Informationen zu jenen Indikatoren, die sich auf den Arbeitsort beziehen.

In Niederösterreich erreichen die Region Mostviertel-Eisenwurzen und die Wiener Umlandregionen Nord und Süd die besten Ränge, gefolgt vom Weinviertel, der Region Niederösterreich-Süd und von der NUTS 3-Region St. Pölten, während das Waldviertel hinter den anderen NUTS 3-Regionen zurückbleibt (siehe Karte 1).

Karte 1:
Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”
Wohlstandsindikatoren
Unter den 35 österreichischen NUTS 3-Regionen erreichen die Regionen Linz-Wels, Mühlviertel, Mostviertel-Eisenwurzen und Nordburgenland die besten Ränge, gefolgt von den Regionen Wiener Umland-Nordteil, Bludenz-Bregenzer Wald, Salzburg und Umgebung, Außerfern, Innviertel und Wiener Umland-Südteil.
Quellen: Statistik Austria, Arbeitsmarktservice Österreich; eigene Berechnungen
** Statistik Austria: Anteil der Über-65-Jährigen 2014, Durchschnittlicher Jahresnettobezug 2011‑2013, Anteil der Teilzeitbeschäftigung 2011‑2013; Arbeitsmarktservice Österreich (bzw. Statistik Austria): Arbeitslosenquote 2012‑2014, Anzahl der Tage in Krankengeldbezug 2012‑2014 je erwerbstätiger Person 2010‑2012, Anteil der 25‑64‑jährigen erwerbsfernen Personen an der Wohnbevölkerung im selben Alter 2012‑2014
*** Gemäß NUTS-Klassifikation (hierarchisch aufgebaute, einheitliche territoriale Gliederung zur Erstellung regionaler Statistiken der EU) entsprechen den NUTS 3-Regionen in Österreich Gruppen von Bezirken und Gerichtsbezirken. NUTS steht für „Nomenclature des unités territoriales statistiques” oder „Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik”.

Die größten Betriebe des Bundeslandes
Tabelle 2:
Die größten Betriebe des Bundeslandes
10 der größten Produktionsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2014
Zizala Lichtsysteme GmbH 1.880
EVN Netz GmbH 1.150
Welser Profile AG 1.130
Leyrer + Graf Baugesellschaft m.b.H. 1.120
STRABAG AG 1.110
UMDASCH AG 1.050
Austrian Gaming Industries GmbH 930
Teich Aktiengesellschaft 920
Niederösterreichisches Pressehaus Druck- und Verlagsges.m.b.H. 880
Eaton Industries (Austria) GmbH 860
10 der größten Dienstleistungsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2014
Amt der NÖ Landesregierung Abt. Personalangelegenheiten 18.450
Billa Aktiengesellschaft 5.300
Flughafen Wien AG 3.350
Niederösterreichisches Hilfswerk 3.240
SPAR Österreichische Warenhandels-Aktiengesellschaft 2.860
Austrian Airlines AG 2.480
Merkur Warenhandels-Aktiengesellschaft 2.450
Amt der NÖ Landesregierung Landesschulrat für NÖ 2.010
Caritas der Diözese St. Pölten 1.950
XXXLutz KG 1.860
Quelle: Arbeitsmarktservice Österreich, Betriebsmonitoring
 
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