Arbeitsmarktprofil 2014

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Wirtschafts- und Wohlstandsniveau

Der Arbeitsmarktbezirk Bregenz liegt in den NUTS 3-Regionen* Rheintal-Bodenseegebiet und Bludenz-Bregenzer Wald. Der Anteil der Wohnbevölkerung des zugehörigen Bezirksteils an der Wohnbevölkerung der entsprechenden NUTS 3-Region beträgt 35,4% bzw. 30,5% (2014), der Anteil der Arbeitsplätze des Bezirks (Erwerbstätige am Arbeitsort) an der Gesamtanzahl der Arbeitsplätze der Region Rheintal-Bodenseegebiet und Bludenz-Bregenzer Wald lag im Jahr 2012 bei 37,3% bzw. 29,0% (Abgestimmte Erwerbsstatistik 2012).

Die Zusammensetzung der NUTS 3-Regionen wurde u.a. auch im Hinblick auf räumliche Zusammenhänge vorgenommen. Mit der Analyse der regionalen Wirtschaftsstruktur und des Wohlstandniveaus in diesem größeren räumlichen Zusammenhang werden damit auch regionale Potenziale und Verflechtungen berücksichtigt.

Bruttoregionalprodukt

Das Bruttoregionalprodukt (BRP) misst die wirtschaftliche Leistung einer Region. Das Bruttoregionalprodukt je Einwohner/in (BRP/EW) ermöglicht einen Vergleich der Wirtschaftskraft der Regionen.

Für die NUTS 3-Region Rheintal-Bodenseegebiet wurde im Jahr 2012 ein BRP/EW von rund 100% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 13 unter den 35 österreichischen Regionen). Die NUTS 3-Region Bludenz-Bregenzer Wald erreichte im Jahr 2012 ein BRP/EW von rund 115% des österreichischen Werts (Rang 5 unter den 35 österreichischen Regionen).
Zwischen 2010 und 2012 wurde in der Region Rheintal-Bodenseegebiet ein Anstieg des BRP von 8,5% verzeichnet. Die Region Bludenz-Bregenzer Wald verzeichnete im selben Zeitraum einen Anstieg des BRP von 4,4% (Vorarlberg: +7,4%, Österreich: +7,8%).

Produktivität

Das BRP bezieht sich auf den Arbeitsort, während die dazu in Relation gesetzten Einwohner/innenzahlen auf den Wohnort bezogen sind, d.h. dass regionsüberschreitende Pendler/innenströme unberücksichtigt bleiben. Ergänzend gibt der Indikator „BRP pro Erwerbstätiger/Erwerbstätigem” (BRP/Job) wieder, wie viel an den Arbeitsstätten je Region von den jeweiligen Arbeitskräften erwirtschaftet wird (Produktivität).

Für die Region Rheintal-Bodenseegebiet wurde im Jahr 2012 eine Produktivität von rund 104% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 9 unter den 35 österreichischen Regionen). Die Region Bludenz-Bregenzer Wald erreichte im Jahr 2012 eine Produktivität von rund 113% des österreichischen Werts (Rang 3 unter den 35 österreichischen Regionen).

Charakteristisch für die regionale Wirtschaftsstruktur der Region Rheintal-Bodenseegebiet sind der überdurchschnittlich hohe Anteil des industriell-gewerblichen Sektors, aber auch ein hoher Anteil des Dienstleistungssektors. Die regionale Wirtschaftsstruktur der Region Bludenz-Bregenzer Wald wird von einem hohen Anteil des industriell-gewerblichen Sektors geprägt.

Bruttowertschöpfung

Die Bruttowertschöpfung (BWS) ergibt sich aus dem Gesamtwert der im Produktionsprozess erzeugten Waren und Dienstleistungen, vermindert um die Vorleistungen. Die BWS nach Wirtschaftssektoren gibt Auskunft darüber, welchen Beitrag die einzelnen Wirtschaftssektoren zur Gesamtwertschöpfung leisten.

In der Region Rheintal-Bodenseegebiet entfielen 2012 auf den sekundären Sektor (Gewinnung von Rohstoffen, Herstellung von Waren, Energie und Wasser, Bau) rund 39% und auf den tertiären Sektor (Erbringung von Dienstleistungen) rund 60% der BWS, in der Region Bludenz-Bregenzer Wald waren es rund 1% (primärer Sektor), 37% (sekundärer Sektor) bzw. 61% (tertiärer Sektor) der BWS (Österreich: 2% primärer Sektor, 28% sekundärer Sektor, 70% tertiärer Sektor).**

Im Jahr 2012 waren in der Region Rheintal-Bodenseegebiet rund 2% der Erwerbstätigen (regionale Zuordnung nach dem Arbeitsort) im primären Sektor beschäftigt, rund 31% im sekundären Sektor und von rund 67% wurde der Arbeitsplatz dem tertiären Sektor zugerechnet. In der Region Bludenz-Bregenzer Wald waren es rund 7% (primärer Sektor), 30% (sekundärer Sektor) bzw. 63% (tertiärer Sektor) der Erwerbstätigen (Österreich: 5% primärer Sektor, 22% sekundärer Sektor, 72% tertiärer Sektor).**

Quelle: Statistik Austria
* Gemäß NUTS-Klassifikation (hierarchisch aufgebaute, einheitliche territoriale Gliederung zur Erstellung regionaler Statistiken der EU) entsprechen den NUTS 3-Regionen in Österreich Gruppen von Bezirken und Gerichtsbezirken. NUTS steht für „Nomenclature des unités territoriales statistiques” oder „Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik”.
** Die Summe der Anteile der drei Wirtschaftssektoren kann aufgrund von Rundungsdifferenzen geringfügig von 100% abweichen.

Die oben beschriebenen (auf den Arbeitsort bezogenen) Indikatoren zum regionalen Wirtschaftsniveau und zur regionalen Wirtschaftsstruktur erlauben Rückschlüsse hinsichtlich der Ausstattung einer Region mit Unternehmen und Arbeitsplätzen sowie der wirtschaftlichen Attraktivität einer Region.

Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”

Zur Analyse des Wohlstandsniveaus der in der Region ansässigen Wohnbevölkerung wurde nun für die Arbeitsmarktprofile eine spezielle Berechnungsmethode angewandt. Die Verknüpfung verschiedener „Wohlstandsindikatoren”*** und die daraus abgeleitete synthetische Gesamt-Rangreihung ermöglichen es, das Wohlstandsniveau der österreichischen NUTS 3-Regionen nach dem Wohnort-Prinzip zu erfassen. Die dabei verwendeten Indikatoren spiegeln sowohl die Einkommens- als auch die demografische Struktur der Regionen wider und geben somit ergänzende Informationen zu jenen Indikatoren, die sich auf den Arbeitsort beziehen.

Aufgrund dieser Rangreihung fallen die Regionen Rheintal-Bodenseegebiet und Bludenz-Bregenzer Wald in die Kategorie „Oberes Mittelfeld” (siehe Karte 1). (Rheintal-Bodenseegebiet: Auffallend sind der niedrige Anteil der Wohnbevölkerung über 65 Jahren und die vergleichsweise geringe Anzahl der Tage in Krankengeldbezug je erwerbstätiger Person, aber auch der hohe Anteil der erwerbsfernen Personen zwischen 25 und 64 Jahren. Bludenz-Bregenzer Wald: Prägend sind bspw. der niedrige Anteil der Teilzeitbeschäftigten und der geringe Anteil der Wohnbevölkerung über 65 Jahren.)

Karte 1:
Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”
Wohlstandsindikatoren
Unter den 35 österreichischen NUTS 3-Regionen erreichen die Regionen Linz-Wels, Mühlviertel, Mostviertel-Eisenwurzen und Nordburgenland die besten Ränge, gefolgt von den Regionen Wiener Umland-Nordteil, Bludenz-Bregenzer Wald, Salzburg und Umgebung, Außerfern, Innviertel und Wiener Umland-Südteil.
Quellen: Statistik Austria, Arbeitsmarktservice Österreich; eigene Berechnungen
*** Statistik Austria: Anteil der Über-65-Jährigen 2014, Durchschnittlicher Jahresnettobezug 2011‑2013, Anteil der Teilzeitbeschäftigung 2011‑2013; Arbeitsmarktservice Österreich (bzw. Statistik Austria): Arbeitslosenquote 2012‑2014, Anzahl der Tage in Krankengeldbezug 2012‑2014 je erwerbstätiger Person 2010‑2012, Anteil der 25‑64‑jährigen erwerbsfernen Personen an der Wohnbevölkerung im selben Alter 2012‑2014

Die größten Betriebe des Arbeitsmarktbezirkes
Tabelle 2:
Die größten Betriebe des Arbeitsmarktbezirkes Bregenz
10 der größten Produktionsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2014
Julius Blum GmbH 4.900
Alpla Werke Alwin Lehner GmbH & Co KG 900
Doppelmayr Seilbahnen GmbH 880
Grass GmbH 810
Wolford Aktiengesellschaft 710
Meusburger Georg GmbH & Co 610
Vorarlberger Illwerke Aktiengesellschaft 610
VKW-NETZ AG 410
Vorarlberger Kraftwerke Aktiengesellschaft 340
Offsetdruckerei Schwarzach Gesellschaft mbH 340
10 der größten Dienstleistungsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2014
Amt der Vorarlberger Landesregierung 1.430
Gebrüder Weiss Gesellschaft m.b.H. 900
SUTTERLUETY HANDELS GMBH 640
Vorarlberger Landes- und Hypothekenbank Aktiengesellschaft 540
LANDESSCHULRAT FUER VORARLBERG 510
St. Anna- Hilfe fuer aeltere Menschen gemeinnuetzige GmbH 390
RAIFFEISENLANDESBANK VORARLBERG 310
ARBEITSKREIS FUER VORSORGE- UND SOZIALMEDIZIN 250
Land Vorarlberg 240
INTEGRA ARBEITSINITIATIVE REGIO BODENSEE GEM.GMBH 240
Quelle: Arbeitsmarktservice Österreich, Betriebsmonitoring
 
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