Arbeitsmarktprofil 2018

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Wirtschafts- und Wohlstandsniveau

Der Arbeitsmarktbezirk Kitzbühel ist Teil der NUTS 3-Region* Tiroler Unterland. Der Bevölkerungsanteil des Bezirkes an der NUTS 3-Region beträgt 24,9% (2018), der Anteil der Arbeitsplätze des Bezirks (Erwerbstätige am Arbeitsort) an der Gesamtanzahl der Arbeitsplätze der Region Tiroler Unterland lag im Jahr 2016 bei 25,1% (Abgestimmte Erwerbsstatistik 2016).

Die Zusammensetzung der NUTS 3-Regionen wurde u.a. auch im Hinblick auf räumliche Zusammenhänge vorgenommen. Mit der Analyse der regionalen Wirtschaftsstruktur und des Wohlstandniveaus in diesem größeren räumlichen Zusammenhang werden damit auch regionale Potenziale und Verflechtungen berücksichtigt.

Bruttoregionalprodukt

Das Bruttoregionalprodukt (BRP) misst die wirtschaftliche Leistung einer Region. Das Bruttoregionalprodukt je Einwohner/in (BRP/EW) ermöglicht einen Vergleich der Wirtschaftskraft der Regionen.

Für die NUTS 3-Region Tiroler Unterland wurde im Jahr 2016 ein BRP/EW von rund 110% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 9 unter den 35 österreichischen Regionen).
Zwischen 2014 und 2016 wurde ein Anstieg des BRP von 9,1% verzeichnet (Tirol: +8,5%, Österreich: +6,9%).

Produktivität

Das BRP bezieht sich auf den Arbeitsort, während die dazu in Relation gesetzten Einwohner/innenzahlen auf den Wohnort bezogen sind, d.h. dass regionsüberschreitende Pendler/innenströme unberücksichtigt bleiben. Ergänzend gibt der Indikator „BRP pro Erwerbstätiger/Erwerbstätigem” (BRP/Job) wieder, wie viel an den Arbeitsstätten je Region von den jeweiligen Arbeitskräften erwirtschaftet wird (Produktivität).

Für die Region Tiroler Unterland wurde im Jahr 2016 eine Produktivität von rund 105% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 9 unter den 35 österreichischen Regionen).

Die regionale Wirtschaftsstruktur des Tiroler Unterlandes wird vom industriell-gewerblichen Sektor und vom Dienstleistungssektor geprägt.

Bruttowertschöpfung

Die Bruttowertschöpfung (BWS) ergibt sich aus dem Gesamtwert der im Produktionsprozess erzeugten Waren und Dienstleistungen, vermindert um die Vorleistungen. Die BWS nach Wirtschaftssektoren gibt Auskunft darüber, welchen Beitrag die einzelnen Wirtschaftssektoren zur Gesamtwertschöpfung leisten.

Auf den primären Sektor (Land- und Forstwirtschaft, Fischerei) entfielen 2016 rund 1%, auf den sekundären Sektor (Gewinnung von Rohstoffen, Herstellung von Waren, Energie und Wasser, Bau) rund 35% und auf den tertiären Sektor (Erbringung von Dienstleistungen) rund 64% der BWS (Österreich: 1% primärer Sektor, 28% sekundärer Sektor, 71% tertiärer Sektor).**

Im Jahr 2016 waren rund 6% der Erwerbstätigen der NUTS 3-Region Tiroler Unterland (regionale Zuordnung nach dem Arbeitsort) im primären Sektor beschäftigt, rund 27% im sekundären Sektor und von rund 67% wurde der Arbeitsplatz dem tertiären Sektor zugerechnet (Österreich: 5% primärer Sektor, 22% sekundärer Sektor, 74% tertiärer Sektor).**

Quelle: Statistik Austria
* Gemäß NUTS-Klassifikation (hierarchisch aufgebaute, einheitliche territoriale Gliederung zur Erstellung regionaler Statistiken der EU) entsprechen den NUTS 3-Regionen in Österreich Gruppen von Bezirken und Gerichtsbezirken. NUTS steht für „Nomenclature des unités territoriales statistiques” oder „Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik”.
** Die Summe der Anteile der drei Wirtschaftssektoren kann aufgrund von Rundungsdifferenzen geringfügig von 100% abweichen.

Die oben beschriebenen (auf den Arbeitsort bezogenen) Indikatoren zum regionalen Wirtschaftsniveau und zur regionalen Wirtschaftsstruktur erlauben Rückschlüsse hinsichtlich der Ausstattung einer Region mit Unternehmen und Arbeitsplätzen sowie der wirtschaftlichen Attraktivität einer Region.

Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”

Zur Analyse des Wohlstandsniveaus der in der Region ansässigen Wohnbevölkerung wurde nun für die Arbeitsmarktprofile eine spezielle Berechnungsmethode angewandt. Die Verknüpfung verschiedener „Wohlstandsindikatoren”*** und die daraus abgeleitete synthetische Gesamt-Rangreihung ermöglichen es, das Wohlstandsniveau der österreichischen NUTS 3-Regionen nach dem Wohnort-Prinzip zu erfassen. Die dabei verwendeten Indikatoren spiegeln sowohl die Einkommens- als auch die demografische Struktur der Regionen wider und geben somit ergänzende Informationen zu jenen Indikatoren, die sich auf den Arbeitsort beziehen.

Aufgrund dieser Rangreihung fällt die Region Tiroler Unterland in die Kategorie „Oberes Mittelfeld” (siehe Karte 1). Auffallend sind hier ein vergleichsweise niedriger Anteil der Wohnbevölkerung über 65 Jahren und eine niedrige Arbeitslosenquote sowie der niedrige durchschnittliche Jahresnettobezug und ein hoher Anteil erwerbsferner Personen im Alter zwischen 25 und 64 Jahren.

Karte 1:
Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”
Wohlstandsindikatoren
Unter den 35 österreichischen NUTS 3-Regionen erreichen die Regionen Mühlviertel, Mostviertel-Eisenwurzen, Bludenz-Bregenzer Wald und Wiener Umland-Nordteil die besten Ränge, gefolgt von den Regionen Innviertel, Linz-Wels, Nordburgenland, Steyr-Kirchdorf, Salzburg und Umgebung, Außerfern, Rheintal Bodenseegebiet und Traunviertel.
Quellen: Statistik Austria, Arbeitsmarktservice Österreich; eigene Berechnungen
*** Statistik Austria: Anteil der Über-65-Jährigen 2018, Durchschnittlicher Jahresnettobezug 2015‑2017, Anteil der Teilzeitbeschäftigung 2015‑2017; Arbeitsmarktservice Österreich (bzw. Statistik Austria): Arbeitslosenquote 2016‑2018, Anzahl der Tage in Krankengeldbezug 2016‑2018 je erwerbstätiger Person 2014‑2016, Anteil der 25‑64‑jährigen erwerbsfernen Personen an der Wohnbevölkerung im selben Alter 2016‑2018

Die größten Betriebe des Arbeitsmarktbezirkes
Tabelle 2:
Die größten Betriebe des Arbeitsmarktbezirkes Kitzbühel
10 der größten Produktionsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2018
Fritz Egger Gesellschaft m.b.H. & Co 1.250
Steinbacher Dämmstoff Gesellschaft m.b.H. 250
Gebro Pharma GmbH 230
Sportalm Gesellschaft m.b.H. 150
Gerzabekteam GmbH 90
Kahlbacher Machinery GmbH 90
Pletzer Anton GmbH 70
Vital Schuhe GmbH 70
Exenberger Elektro-Technik GmbH 60
Holzbau Hetzenauer GmbH & Co KG 60
10 der größten Dienstleistungsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2018
Balthasar Hauser-Seibl 290
Nothegger Transport Logistik GmbH 280
Gemeindeverband Bezirkskrankenhaus 210
Sinnesberger GmbH 180
Heinritzi Restaurant Gesellschaft m.b.H. 180
Schlosshotel Kitzbühel GmbH 150
Rehabilitationszentrum Kitzbühel Betriebs-GmbH & Co KG 150
Sparkasse der Stadt Kitzbühel 140
Christian Mühlberger Hotelbetriebs-GmbH 140
Raiffeisenbank Kitzbühel, reg.GenmbH 130
Quelle: Arbeitsmarktservice Österreich, Betriebsmonitoring (Regionszuordnung gemäß Hauptverband)
 
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