Arbeitsmarktprofil 2019

Niederösterreich
Österreich Logo

Niederösterreich

Wirtschafts- und Wohlstandsniveau

Die österreichische Wirtschaft hat an Dynamik verloren.
Während im Vorjahr Niederösterreich noch das zweithöchste Wirtschaftswachstum (+3,2%) hatte, reiht es sich 2019 knapp unter dem Österreichdurchschnitt ein. Die Bereiche Verkehr/Lagerei und sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen sowie die gegenüber dem Vorjahr schwächere Industrie konnten einen positiven Beitrag zum Wirtschaftswachstum leisten. Äußerst dynamisch zeigten sich die Entwicklungen in der Bau- sowie in der Tourismuswirtschaft, die ein kräftiges Nächtigungsplus verzeichnen konnte.
Die Zahl der arbeitslosen Personen ist leicht schwächer als im Österreichschnitt zurückgegangen. Die Arbeitslosenquote ist auf das geringste Niveau seit 2012 gesunken. Das Beschäftigungswachstum entsprach dem Bundesdurchschnitt.

Quelle: Statistik Austria, Bank Austria, WIFO.

Bruttoregionalprodukt

Das Bruttoregionalprodukt (BRP) misst die wirtschaftliche Leistung einer Region. Das Bruttoregionalprodukt je Einwohner/in (BRP/EW) ermöglicht einen Vergleich der Wirtschaftskraft der Regionen.

Für Niederösterreich wurde im Jahr 2017 ein BRP/EW von rund 83% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 8 unter den österreichischen Bundesländern).
Zwischen 2015 und 2017 wurde ein Anstieg des BRP von 7,9% verzeichnet (Österreich: +7,6%).

Produktivität

Das BRP bezieht sich auf den Arbeitsort, während die dazu in Relation gesetzten Einwohner/innenzahlen auf den Wohnort bezogen sind, d.h. dass regionsüberschreitende Pendler/innenströme unberücksichtigt bleiben. Ergänzend gibt der Indikator „BRP pro Erwerbstätiger/Erwerbstätigem” (BRP/Job) wieder, wie viel an den Arbeitsstätten je Region von den jeweiligen Arbeitskräften erwirtschaftet wird (Produktivität).

Für Niederösterreich wurde im Jahr 2017 eine Produktivität von rund 96% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 6 unter den österreichischen Bundesländern).

Die regionale Wirtschaftsstruktur Niederösterreichs wird von einem hohen Anteil des industriell-gewerblichen Sektors geprägt. Die Regionen Niederösterreich-Süd, die Eisenwurzen, das Waldviertel sowie Teile des südlichen Wiener Umlandes zählen zu den wichtigsten Industriestandorten Österreichs.

Bruttowertschöpfung

Die Bruttowertschöpfung (BWS) ergibt sich aus dem Gesamtwert der im Produktionsprozess erzeugten Waren und Dienstleistungen, vermindert um die Vorleistungen. Die BWS nach Wirtschaftssektoren gibt Auskunft darüber, welchen Beitrag die einzelnen Wirtschaftssektoren zur Gesamtwertschöpfung leisten.

Auf den primären Sektor (Land- und Forstwirtschaft, Fischerei) entfielen 2017 rund 2%, auf den sekundären Sektor (Gewinnung von Rohstoffen, Herstellung von Waren, Energie und Wasser, Bau) rund 31% und auf den tertiären Sektor (Erbringung von Dienstleistungen) rund 67% der BWS (Österreich: 1% primärer Sektor, 29% sekundärer Sektor, 70% tertiärer Sektor).*

Im Jahr 2017 waren rund 7% der Erwerbstätigen (regionale Zuordnung nach dem Arbeitsort) im primären Sektor beschäftigt, rund 23% im sekundären Sektor und von rund 70% wurde der Arbeitsplatz dem tertiären Sektor zugerechnet (Österreich: 5% primärer Sektor, 22% sekundärer Sektor, 74% tertiärer Sektor).*

Quelle: Statistik Austria
* Die Summe der Anteile der drei Wirtschaftssektoren kann aufgrund von Rundungsdifferenzen geringfügig von 100% abweichen.

Die oben beschriebenen (auf den Arbeitsort bezogenen) Indikatoren zum regionalen Wirtschaftsniveau und zur regionalen Wirtschaftsstruktur erlauben Rückschlüsse hinsichtlich der Ausstattung einer Region mit Unternehmen und Arbeitsplätzen sowie der wirtschaftlichen Attraktivität einer Region.

Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”

Zur Analyse des Wohlstandsniveaus der in der Region ansässigen Wohnbevölkerung wurde nun für die Arbeitsmarktprofile eine spezielle Berechnungsmethode angewandt. Die Verknüpfung verschiedener „Wohlstandsindikatoren”** und die daraus abgeleitete synthetische Gesamt-Rangreihung ermöglichen es, das Wohlstandsniveau der österreichischen NUTS 3-Regionen*** nach dem Wohnort-Prinzip zu erfassen. Die dabei verwendeten Indikatoren spiegeln sowohl die Einkommens- als auch die demografische Struktur der Regionen wider und geben somit ergänzende Informationen zu jenen Indikatoren, die sich auf den Arbeitsort beziehen.

In Niederösterreich erreichen die Regionen Mostviertel-Eisenwurzen und die nördliche Wiener Umlandregion Top 4 Plätze, gefolgt von der Region Wiener Umland Region Süd. Alle anderen Regionen bleiben zurück.(siehe Karte 1).

Karte 1:
Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”
Wohlstandsindikatoren
Unter den 35 österreichischen NUTS 3-Regionen erreichen die Regionen Mühlviertel, Mostviertel-Eisenwurzen, Bludenz-Bregenzer Wald und Wiener Umland-Nordteil die besten Ränge, gefolgt von den Regionen Linz-Wels, Innviertel, Steyr-Kirchdorf, Salzburg und Umgebung, Nordburgenland, Traunviertel, Außerfern, Wiener Umland-Südteil und Rheintal Bodenseegebiet.
Quellen: Statistik Austria, Arbeitsmarktservice Österreich; eigene Berechnungen
** Statistik Austria: Anteil der Über-65-Jährigen 2019, Durchschnittlicher Jahresnettobezug 2016‑2018, Anteil der Teilzeitbeschäftigung 2016‑2018; Arbeitsmarktservice Österreich (bzw. Statistik Austria): Arbeitslosenquote 2017‑2019, Anzahl der Tage in Krankengeldbezug 2017‑2019 je erwerbstätiger Person 2015‑2017, Anteil der 25‑64‑jährigen erwerbsfernen Personen an der Wohnbevölkerung im selben Alter 2017‑2019
*** Gemäß NUTS-Klassifikation (hierarchisch aufgebaute, einheitliche territoriale Gliederung zur Erstellung regionaler Statistiken der EU) entsprechen den NUTS 3-Regionen in Österreich Gruppen von Bezirken und Gerichtsbezirken. NUTS steht für „Nomenclature des unités territoriales statistiques” oder „Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik”.

Die größten Betriebe des Bundeslandes
Tabelle 2:
Die größten Betriebe des Bundeslandes
10 der größten Produktionsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2019
ZKW Lichtsysteme GmbH 2.430
Österreichische DOKA Schalungstechnik Gesellschaft m.b.H. 1.910
Leyrer + Graf Baugesellschaft m.b.H. 1.680
STRABAG AG 1.410
Welser Profile AG 1.250
NOVOMATIC AG 1.220
EVN Netz GmbH 1.180
ENGEL AUSTRIA GmbH 1.120
Swietelsky Baugesellschaft m.b.H. 1.070
Gebauer & Griller Kabelwerke Gesellschaft m.b.H. 990
10 der größten Dienstleistungsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2019
Amt der NÖ Landesregierung Abt. Personalangelegenheiten 15.940
Billa Aktiengesellschaft 5.960
Flughafen Wien AG 3.390
SPAR Österreichische Warenhandels-Aktiengesellschaft 3.350
Hilfswerk Niederösterreich Betriebs GmbH 2.930
Austrian Airlines AG 2.810
Merkur Warenhandels-Aktiengesellschaft 2.700
Hofer Kommanditgesellschaft 2.530
Caritas der Diözese St. Pölten 2.280
Österreichische Post Aktiengesellschaft 2.070
Quelle: Arbeitsmarktservice Österreich, Betriebsmonitoring (Regionszuordnung gemäß Hauptverband)
 
Impressum Datenschutz Barrierefreiheit
Arbeitsmarktprofile 2018 2017 2016 2015 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008