Arbeitsmarktprofil 2009

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Wirtschaftsstruktur und -entwicklung

Das Wirtschaftsniveau Kärntens gemessen am Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner/in (BIP/EW) erreichte 2007 85,0% des österreichischen Durchschnittswertes (vor Niederösterreich, nur wenig hinter der Steiermark). Der Kärntner Zentralraum (Region Klagenfurt-Villach) lag mit 98,5% nur knapp unter dem österreichischen Vergleichswert, die beiden anderen Regionen lagen auch 2007 deutlich unter dem Österreichdurchschnitt. Die Region Unterkärnten erreichte rund 73,6%, die Region Oberkärnten 70,9% des österreichischen Durchschnittswertes.

Im Jahr 2008 schwächte sich das Wirtschaftswachstum österreichweit bei sehr differenziertem regionalem Muster deutlich ab. Die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise führte 2009 zum stärksten Einbruch der österreichischen Wirtschaft seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Nach vorläufigen Berechnungen des WIFO im Auftrag von Statistik Austria wurde im Jahr 2009 für die österreichische Wirtschaft ein realer Rückgang von 3,6% verzeichnet.

In Kärnten verlief bereits im Jahr 2007 die Expansion der Sachgüterproduktion und der Bauwirtschaft schwächer als im vorangegangenen Jahresverlauf. Bauwirtschaft und Tourismus, zwei weitere Stützen der Kärntner Wirtschaft, verzeichneten aufgrund der günstigen Wetterbedingungen positive Entwicklungen. Der Konjunktureinbruch hat auf industrie-orientierte Bundesländer die größten Auswirkungen, die Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise sind auch in Kärnten deutlich spürbar. Besonders stark betroffen ist auch hier der Produktionssektor, insbesondere der Metall- und Elektrobereich.

Die Industrie erholt sich langsam aus der Krise, das Produktionsniveau liegt aufgrund der Schwere des vorangegangenen Einbruchs aber noch deutlich unter dem Vorjahresniveau. Dies beeinträchtigt vor allem unternehmensnahe Dienstleistungsbereiche, stützend auf die Konjunktur wirken eine im regionalen Vergleich (auch mittelfristig) nicht ungünstige Entwicklung im Einzelhandel sowie der Tourismus. Schwach bleibt die Nachfrage nach Bauleistungen, eine Entwicklung, die in Kärnten schon seit dem Herbst 2008 zu beobachten ist (Quelle: WIFO, Die Wirtschaft in den Bundesländern. III. Quartal 2009).

Die Wirtschaftsstruktur und -entwicklung Kärntens wird durch die Bedeutung des sekundären Sektors, aber auch des Tourismus bestimmt. In Ober- und Unterkärnten, sowie an spezifischen Standorten im Kärntner Zentralraum (z.B. Villach, Ferlach oder Arnoldstein) werden für den Bereich Industrie und Gewerbe überdurchschnittlich hohe Beschäftigungsanteile ausgewiesen. Die Industriestruktur ist diversifiziert: Wichtige Branchen – gemessen an der Zahl der Beschäftigten – sind die Elektro- und Elektronikindustrie, der Maschinenbau, die Metallerzeugung und die Herstellung von Nahrungs- und Genussmitteln. In Ober- und Unterkärnten kommt auch der Bauwirtschaft eine besondere Bedeutung zu.

Der tertiäre Sektor wird deutlich vom Tourismus geprägt. Der Anteil der unselbständig Beschäftigten im tertiären Sektor an allen unselbständig Beschäftigten in Kärnten entsprach 2009 mit 73% etwa dem österreichischen Durchschnittswert (74%).

Tabelle 1:
Die größten Betriebe des Bundeslandes
10 der größten Produktionsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2009
Infineon Technologies Austria AG 2.270
MAHLE FILTERSYSTEME AUSTRIA GMBH 1.550
STRABAG AG 1.260
KELAG NETZ GMBH 760
TREIBACHER INDUSTRIE AG 640
FLEXTRONICS INTERNATIONAL GESELLSCHAFT M.B.H. 630
KELAG-KAERNTNER ELEKTRIZITAETS-AKTIENGESELLSCHAFT 620
STEINER BAU GESELLSCHAFT M.B.H. 590
ALPINE Bau GmbH 560
Mondi Frantschach GmbH 480
10 der größten Dienstleistungsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2009
Amt der Kärntner Landesregierung 4.800
MAGISTRAT DER LANDESHAUPTSTADT KLAGENFURT 1.830
SPAR Österreichische Warenhandels-Aktiengesellschaft 1.420
Billa Aktiengesellschaft 1.400
Amt der Kärntner Landesregierung 1.320
Landesschulrat für Kärnten 960
Amt der Kärntner Landesregierung 940
ARBEITSVEREINIGUNG DER SOZIALHILFE KAERNTENS 930
DIAKONIE KAERNTEN GEMEINNUETZIGE BETRIEBSGESELLSCHAFT M.B.H. 860
Amt der Kärntner Landesregierung 780
Quelle: Arbeitsmarktservice Österreich, Betriebsmonitoring
 
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