Arbeitsmarktprofil 2011

Baden (inkl. Berndorf-St. Veit)
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Baden (inkl. Berndorf-St. Veit)

Wirtschafts- und Wohlstandsniveau

Der Arbeitsmarktbezirk Baden (inkl. Berndorf-St. Veit) liegt in den NUTS 3-Regionen* Wiener Umland-Südteil und Niederösterreich-Süd. Der Anteil der Wohnbevölkerung des zugehörigen Bezirksteils an der Wohnbevölkerung der entsprechenden NUTS 3-Region beträgt 35,5% bzw. 9,8% (2011), entsprechend lag der Anteil der Arbeitsplätze an der Gesamtanzahl der Arbeitsplätze der Regionen Wiener Umland-Südteil und Niederösterreich-Süd im Jahr 2001 bei 26,0% bzw. 8,6%.

Die Zusammensetzung der NUTS 3-Regionen wurde u.a. auch im Hinblick auf räumliche Zusammenhänge vorgenommen. Mit der Analyse der regionalen Wirtschaftsstruktur und des Wohlstandniveaus in diesem größeren räumlichen Zusammenhang werden damit auch regionale Potenziale und Verflechtungen berücksichtigt.

Das Bruttoregionalprodukt (BRP) misst die wirtschaftliche Leistung einer Region. Das Bruttoregionalprodukt je Einwohner/in (BRP/EW) ermöglicht einen Vergleich der Wirtschaftskraft der Regionen.

Für die NUTS 3-Region Wiener Umland-Südteil wurde im Jahr 2009 ein BRP/EW von rund 117% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 4 unter den 35 österreichischen Regionen). Die NUTS 3-Region Niederösterreich-Süd erreichte im Jahr 2009 ein BRP/EW von rund 71% des österreichischen Werts (Rang 25 unter den 35 österreichischen Regionen).
Zwischen 2007 und 2009 wurde in der Region Wiener Umland-Südteil ein Rückgang des BRP von 2,2% verzeichnet. Die Region Niederösterreich-Süd verzeichnete im selben Zeitraum einen Rückgang des BRP von 1,3% (Niederösterreich: +0,4%, Österreich: +0,3%).

Das BRP bezieht sich auf den Arbeitsort, während die dazu in Relation gesetzten Einwohner/innenzahlen auf den Wohnort bezogen sind, d.h. dass regionsüberschreitende Pendler/innenströme unberücksichtigt bleiben. Ergänzend gibt der Indikator „BRP pro Erwerbstätiger/Erwerbstätigem” (BRP/Job) wieder, wie viel an den Arbeitsstätten je Region von den jeweiligen Arbeitskräften erwirtschaftet wird (Produktivität).

Für die Region Wiener Umland-Südteil wurde im Jahr 2009 eine Produktivität von rund 116% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 2 unter den 35 österreichischen Regionen). Die Region Niederösterreich-Süd erreichte im Jahr 2009 eine Produktivität von rund 88% des österreichischen Werts (Rang 22 unter den 35 österreichischen Regionen).

Die regionale Wirtschaftsstruktur der Region Wiener Umland-Südteil wird – wie für Stadtumlandregionen typisch – vom Dienstleistungssektor geprägt. Die regionale Wirtschaftsstruktur der Region Niederösterreich-Süd wird traditionell von einem überdurchschnittlich hohen Anteil des industriell-gewerblichen Sektors geprägt.

Die Bruttowertschöpfung (BWS) ergibt sich aus dem Gesamtwert der im Produktionsprozess erzeugten Waren und Dienstleistungen, vermindert um die Vorleistungen. Die BWS nach Wirtschaftssektoren gibt Auskunft darüber, welchen Beitrag die einzelnen Wirtschaftssektoren zur Gesamtwertschöpfung leisten.

In der Region Wiener Umland-Südteil entfielen 2009 auf den primären Sektor (Land- und Forstwirtschaft, Fischerei) rund 1%, auf den sekundären Sektor (Gewinnung von Rohstoffen, Herstellung von Waren, Energie und Wasser, Bau) rund 26% und auf den tertiären Sektor (Erbringung von Dienstleistungen) rund 74% der BWS, in der Region Niederösterreich-Süd waren es rund 3% (primärer Sektor), 36% (sekundärer Sektor) bzw. 61% (tertiärer Sektor) der BWS (Österreich: 1% primärer Sektor, 28% sekundärer Sektor, 70% tertiärer Sektor).**

Im Jahr 2009 waren in der Region Wiener Umland-Südteil rund 2% der Erwerbstätigen (regionale Zuordnung nach dem Arbeitsort) im primären Sektor beschäftigt, rund 21% im sekundären Sektor und von rund 77% wurde der Arbeitsplatz dem tertiären Sektor zugerechnet. In der Region Niederösterreich-Süd waren es rund 6% (primärer Sektor), 30% (sekundärer Sektor) bzw. 63% (tertiärer Sektor) der Erwerbstätigen (Österreich: 6% primärer Sektor, 23% sekundärer Sektor, 71% tertiärer Sektor).**

Quelle: Statistik Austria

* Gemäß NUTS-Klassifikation (hierarchisch aufgebaute, einheitliche territoriale Gliederung zur Erstellung regionaler Statistiken der EU) entsprechen den NUTS 3-Regionen in Österreich Gruppen von Bezirken und Gerichtsbezirken. NUTS steht für „Nomenclature des unités territoriales statistiques” oder „Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik”.

** Die Summe der Anteile der drei Wirtschaftssektoren kann aufgrund von Rundungsdifferenzen geringfügig von 100% abweichen.


Die oben beschriebenen (auf den Arbeitsort bezogenen) Indikatoren zum regionalen Wirtschaftsniveau und zur regionalen Wirtschaftsstruktur erlauben Rückschlüsse hinsichtlich der Ausstattung einer Region mit Unternehmen und Arbeitsplätzen sowie der wirtschaftlichen Attraktivität einer Region.

Zur Analyse des Wohlstandsniveaus der in der Region ansässigen Wohnbevölkerung wurde nun für die Arbeitsmarktprofile eine spezielle Berechnungsmethode angewandt. Die Verknüpfung verschiedener „Wohlstandsindikatoren”*** und die daraus abgeleitete synthetische Gesamt-Rangreihung ermöglichen es, das Wohlstandsniveau der österreichischen NUTS 3-Regionen nach dem Wohnort-Prinzip zu erfassen. Die dabei verwendeten Indikatoren spiegeln sowohl die Einkommens- als auch die demografische Struktur der Regionen wider und geben somit ergänzende Informationen zu jenen Indikatoren, die sich auf den Arbeitsort beziehen.

Aufgrund dieser Rangreihung fallen die Regionen Wiener Umland-Südteil und Niederösterreich-Süd in die Kategorie „Oberes Mittelfeld” (siehe Karte 1).

Karte 1:
Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”
Wohlstandsindikatoren
Unter den 35 österreichischen NUTS 3-Regionen erreichen die Regionen Nordburgenland, Mühlviertel, Salzburg und Umgebung und Linz-Wels die besten Ränge, gefolgt von den Regionen Mostviertel-Eisenwurzen, Wiener Umland-Nordteil, Bludenz-Bregenzer Wald und Wiener Umland-Südteil.
Quellen: Statistik Austria, Arbeitsmarktservice Österreich; eigene Berechnungen

*** Statistik Austria: Anteil der Über-65-Jährigen 2011, Durchschnittlicher Jahresnettobezug 2008-2010, Anteil der Teilzeitbeschäftigung 2008-2010; Arbeitsmarktservice Österreich (bzw. Statistik Austria): Arbeitslosenquote 2009-2011, Anzahl der Tage in Krankengeldbezug 2008-2010 je erwerbstätiger Person 2007-2009, Anteil der 25-64-jährigen erwerbsfernen Personen an der Wohnbevölkerung im selben Alter 2008-2010


Die größten Betriebe des Arbeitsmarktbezirkes
Tabelle 1:
Die größten Betriebe des Arbeitsmarktbezirkes Baden (inkl. Berndorf-St. Veit)
10 der größten Produktionsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2011
NÖM AG 460
Modine Austria Ges.m.b.H. 450
Wittmann Maschinen GmbH 340
Lohmann & Rauscher GmbH 260
AIBLER Fleisch- und Wurstwaren Produktions AG 260
Berndorf Band GmbH 210
Schukra Berndorf Ges.m.b.H. 200
Marzek Etiketten Gesellschaft m.b.H. 200
Vöslauer Mineralwasser AG 170
Feller GmbH 150
10 der größten Dienstleistungsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2011
Raiffeisen-Lagerhaus Wiener Becken reg.Gen.m.b.H. 300
Stadtgemeinde Baden 270
Vereinigte Volksbanken Baden - Mödling - Liesing reg.Gen.m.b.H. 260
Sparkasse Baden 200
Badener KurbetriebsgesmbH 190
Theater Baden Betriebsgesellschaft m.b.H. 180
Seibersdorf Labor GmbH 150
Frischlogistik und Handel GmbH 150
NAGEL AUSTRIA GmbH 140
Kurzentrum Bad Vöslau GmbH & Co KG 140
Quelle: Arbeitsmarktservice Österreich, Betriebsmonitoring
 
Arbeitsmarktservice Österreich
ÖIR-Projekthaus GmbH