Arbeitsmarktprofil 2014

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Wirtschafts- und Wohlstandsniveau

Der Arbeitsmarktbezirk Graz entspricht der NUTS 3-Region* Graz.

Die Zusammensetzung der NUTS 3-Regionen wurde u.a. auch im Hinblick auf räumliche Zusammenhänge vorgenommen. Mit der Analyse der regionalen Wirtschaftsstruktur und des Wohlstandniveaus in diesem größeren räumlichen Zusammenhang werden damit auch regionale Potenziale und Verflechtungen berücksichtigt.

Bruttoregionalprodukt

Das Bruttoregionalprodukt (BRP) misst die wirtschaftliche Leistung einer Region. Das Bruttoregionalprodukt je Einwohner/in (BRP/EW) ermöglicht einen Vergleich der Wirtschaftskraft der Regionen.

Für die NUTS 3-Region Graz wurde im Jahr 2012 ein BRP/EW von rund 118% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 4 unter den 35 österreichischen Regionen).
Zwischen 2010 und 2012 wurde ein Anstieg des BRP von 10,8% verzeichnet (Steiermark: +8,9%, Österreich: +7,8%).

Produktivität

Das BRP bezieht sich auf den Arbeitsort, während die dazu in Relation gesetzten Einwohner/innenzahlen auf den Wohnort bezogen sind, d.h. dass regionsüberschreitende Pendler/innenströme unberücksichtigt bleiben. Ergänzend gibt der Indikator „BRP pro Erwerbstätiger/Erwerbstätigem” (BRP/Job) wieder, wie viel an den Arbeitsstätten je Region von den jeweiligen Arbeitskräften erwirtschaftet wird (Produktivität).

Für die Region Graz wurde im Jahr 2012 eine Produktivität von rund 97% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 13 unter den 35 österreichischen Regionen).

Die regionale Wirtschaftsstruktur der Region Graz wird von einem überdurchschnittlich hohen Anteil des Dienstleistungssektors geprägt (Landeshauptstadt).

Bruttowertschöpfung

Die Bruttowertschöpfung (BWS) ergibt sich aus dem Gesamtwert der im Produktionsprozess erzeugten Waren und Dienstleistungen, vermindert um die Vorleistungen. Die BWS nach Wirtschaftssektoren gibt Auskunft darüber, welchen Beitrag die einzelnen Wirtschaftssektoren zur Gesamtwertschöpfung leisten.

Auf den primären Sektor (Land- und Forstwirtschaft, Fischerei) entfielen 2012 rund 1%, auf den sekundären Sektor (Gewinnung von Rohstoffen, Herstellung von Waren, Energie und Wasser, Bau) rund 29% und auf den tertiären Sektor (Erbringung von Dienstleistungen) rund 71% der BWS (Österreich: 2% primärer Sektor, 28% sekundärer Sektor, 70% tertiärer Sektor).**

Im Jahr 2012 waren rund 3% der Erwerbstätigen der NUTS 3-Region Graz (regionale Zuordnung nach dem Arbeitsort) im primären Sektor beschäftigt, rund 19% im sekundären Sektor und von rund 78% wurde der Arbeitsplatz dem tertiären Sektor zugerechnet (Österreich: 5% primärer Sektor, 22% sekundärer Sektor, 72% tertiärer Sektor).**

Quelle: Statistik Austria
* Gemäß NUTS-Klassifikation (hierarchisch aufgebaute, einheitliche territoriale Gliederung zur Erstellung regionaler Statistiken der EU) entsprechen den NUTS 3-Regionen in Österreich Gruppen von Bezirken und Gerichtsbezirken. NUTS steht für „Nomenclature des unités territoriales statistiques” oder „Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik”.
** Die Summe der Anteile der drei Wirtschaftssektoren kann aufgrund von Rundungsdifferenzen geringfügig von 100% abweichen.

Die oben beschriebenen (auf den Arbeitsort bezogenen) Indikatoren zum regionalen Wirtschaftsniveau und zur regionalen Wirtschaftsstruktur erlauben Rückschlüsse hinsichtlich der Ausstattung einer Region mit Unternehmen und Arbeitsplätzen sowie der wirtschaftlichen Attraktivität einer Region.

Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”

Zur Analyse des Wohlstandsniveaus der in der Region ansässigen Wohnbevölkerung wurde nun für die Arbeitsmarktprofile eine spezielle Berechnungsmethode angewandt. Die Verknüpfung verschiedener „Wohlstandsindikatoren”*** und die daraus abgeleitete synthetische Gesamt-Rangreihung ermöglichen es, das Wohlstandsniveau der österreichischen NUTS 3-Regionen nach dem Wohnort-Prinzip zu erfassen. Die dabei verwendeten Indikatoren spiegeln sowohl die Einkommens- als auch die demografische Struktur der Regionen wider und geben somit ergänzende Informationen zu jenen Indikatoren, die sich auf den Arbeitsort beziehen.

Aufgrund dieser Rangreihung fällt die Region Graz in die Kategorie „Oberes Mittelfeld” (siehe Karte 1). Die vergleichsweise geringe Anzahl der Tage in Krankengeldbezug je erwerbstätiger Person steht hier einem überdurchschnittlich hohen Anteil an Teilzeitbeschäftigten gegenüber.

Karte 1:
Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”
Wohlstandsindikatoren
Unter den 35 österreichischen NUTS 3-Regionen erreichen die Regionen Linz-Wels, Mühlviertel, Mostviertel-Eisenwurzen und Nordburgenland die besten Ränge, gefolgt von den Regionen Wiener Umland-Nordteil, Bludenz-Bregenzer Wald, Salzburg und Umgebung, Außerfern, Innviertel und Wiener Umland-Südteil.
Quellen: Statistik Austria, Arbeitsmarktservice Österreich; eigene Berechnungen
*** Statistik Austria: Anteil der Über-65-Jährigen 2014, Durchschnittlicher Jahresnettobezug 2011‑2013, Anteil der Teilzeitbeschäftigung 2011‑2013; Arbeitsmarktservice Österreich (bzw. Statistik Austria): Arbeitslosenquote 2012‑2014, Anzahl der Tage in Krankengeldbezug 2012‑2014 je erwerbstätiger Person 2010‑2012, Anteil der 25‑64‑jährigen erwerbsfernen Personen an der Wohnbevölkerung im selben Alter 2012‑2014

Die größten Betriebe des Arbeitsmarktbezirkes
Tabelle 2:
Die größten Betriebe des Arbeitsmarktbezirkes Graz
10 der größten Produktionsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2014
MAGNA STEYR FAHRZEUGTECHNIK AG & Co KG 8.730
KNAPP Aktiengesellschaft 1.540
Andritz AG 1.360
Sappi Austria Produktions-GmbH & Co.KG 1.130
Bauunternehmung Granit Gesellschaft m.b.H. 980
austriamicrosystems AG 940
Anton Paar GmbH 900
SSI Schaefer Peem GmbH 890
STEWEAG-STEG GmbH 840
Saubermacher Dienstleistungs-Aktiengesellschaft 650
10 der größten Dienstleistungsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2014
Amt d.Stmk.Landesreg. Landesbuchhaltung Abt.I 11.320
mag. personalamt graz 3.450
AVL List GmbH 2.880
Volkshilfe Steiermark gemeinn.Betriebs-GmbH 2.350
Amt d.Stmk.Landesreg. Abteilung III B 2.320
Amt d.Steiermaerkischen Landesregierung 1.580
Caritas der Dioezese Graz-Seckau 1.540
Landesschulrat f.Stmk. Allgem.-u.Berufsbildende 1.520
Steiermärkische Bank und Sparkassen AG 1.520
Steiermärkische Gebietskrankenkasse 1.260
Quelle: Arbeitsmarktservice Österreich, Betriebsmonitoring
 
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