Arbeitsmarktprofil 2016

Steiermark
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Wirtschafts- und Wohlstandsniveau

Die Entwicklung der österreichischen Wirtschaft gewinnt an Dynamik. Auch für die kommenden zwei Jahre wird eine etwas stabilere konjunkturelle Entwicklung prognostiziert
Die Steiermark wies im III. Quartal 2016 im bundesweiten Vergleich die höchste Wachstumsrate in den Übernachtungen auf. Auch die unselbständige Beschäftigung wuchs leicht überdurchschnittlich. Die für das Bundesland bedeutende Sachgütererzeugung konnte insgesamt moderate Zuwächse verzeichnen. Auffallend positive Impulse – neben dem bereits erwähnten Tourismussektor – sind vor allem im Bauwesen zu verorten, wo sich die dynamische Bauentwicklung im III. Quartal 2016 fortsetzte – der Produktionswert zog deutlich stärker an, als der bundesweite Durchschnitt.

Quelle: WIFO, Die Wirtschaft in den Bundesländern. III. Quartal 2016

Bruttoregionalprodukt

Das Bruttoregionalprodukt (BRP) misst die wirtschaftliche Leistung einer Region. Das Bruttoregionalprodukt je Einwohner/in (BRP/EW) ermöglicht einen Vergleich der Wirtschaftskraft der Regionen.

Für die Steiermark wurde im Jahr 2014 ein BRP/EW von rund 90% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 6 unter den österreichischen Bundesländern).
Zwischen 2011 und 2014 wurde ein Anstieg des BRP von 5,3% verzeichnet (Österreich: +5,4%).

Produktivität

Das BRP bezieht sich auf den Arbeitsort, während die dazu in Relation gesetzten Einwohner/innenzahlen auf den Wohnort bezogen sind, d.h. dass regionsüberschreitende Pendler/innenströme unberücksichtigt bleiben. Ergänzend gibt der Indikator „BRP pro Erwerbstätiger/Erwerbstätigem” (BRP/Job) wieder, wie viel an den Arbeitsstätten je Region von den jeweiligen Arbeitskräften erwirtschaftet wird (Produktivität).

Für die Steiermark wurde im Jahr 2014 eine Produktivität von rund 90% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 7 unter den österreichischen Bundesländern).

Die regionale Wirtschaftsstruktur der Steiermark wird von einem überdurchschnittlich hohen Anteil des industriell-gewerblichen Sektors geprägt. Geprägt wird die Industrie durch die traditionelle Metallerzeugung und -bearbeitung, immer höhere Bedeutung erlangt die Elektro- und Elektronikindustrie. In einzelnen Regionen der Steiermark hat der Tourismus eine hohe Bedeutung erlangt, dazu zählen vor allem der Westen des Bezirkes Liezen und die Oststeiermark.

Bruttowertschöpfung

Die Bruttowertschöpfung (BWS) ergibt sich aus dem Gesamtwert der im Produktionsprozess erzeugten Waren und Dienstleistungen, vermindert um die Vorleistungen. Die BWS nach Wirtschaftssektoren gibt Auskunft darüber, welchen Beitrag die einzelnen Wirtschaftssektoren zur Gesamtwertschöpfung leisten.

Auf den primären Sektor (Land- und Forstwirtschaft, Fischerei) entfielen 2014 rund 2%, auf den sekundären Sektor (Gewinnung von Rohstoffen, Herstellung von Waren, Energie und Wasser, Bau) rund 34% und auf den tertiären Sektor (Erbringung von Dienstleistungen) rund 64% der BWS (Österreich: 1% primärer Sektor, 28% sekundärer Sektor, 70% tertiärer Sektor).*

Im Jahr 2014 waren rund 8% der Erwerbstätigen (regionale Zuordnung nach dem Arbeitsort) im primären Sektor beschäftigt, rund 25% im sekundären Sektor und von rund 67% wurde der Arbeitsplatz dem tertiären Sektor zugerechnet (Österreich: 5% primärer Sektor, 22% sekundärer Sektor, 73% tertiärer Sektor).*

Quelle: Statistik Austria
* Die Summe der Anteile der drei Wirtschaftssektoren kann aufgrund von Rundungsdifferenzen geringfügig von 100% abweichen.

Die oben beschriebenen (auf den Arbeitsort bezogenen) Indikatoren zum regionalen Wirtschaftsniveau und zur regionalen Wirtschaftsstruktur erlauben Rückschlüsse hinsichtlich der Ausstattung einer Region mit Unternehmen und Arbeitsplätzen sowie der wirtschaftlichen Attraktivität einer Region.

Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”

Zur Analyse des Wohlstandsniveaus der in der Region ansässigen Wohnbevölkerung wurde nun für die Arbeitsmarktprofile eine spezielle Berechnungsmethode angewandt. Die Verknüpfung verschiedener „Wohlstandsindikatoren”** und die daraus abgeleitete synthetische Gesamt-Rangreihung ermöglichen es, das Wohlstandsniveau der österreichischen NUTS 3-Regionen*** nach dem Wohnort-Prinzip zu erfassen. Die dabei verwendeten Indikatoren spiegeln sowohl die Einkommens- als auch die demografische Struktur der Regionen wider und geben somit ergänzende Informationen zu jenen Indikatoren, die sich auf den Arbeitsort beziehen.

In der Steiermark erreichen die Landeshauptstadt-Region Graz und die Oststeiermark die besten Gesamt-Rangreihungen, die West- und Südsteiermark und die Östliche Obersteiermark bleiben hinter den anderen steirischen Regionen zurück (siehe Karte 1).

Karte 1:
Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”
Wohlstandsindikatoren
Unter den 35 österreichischen NUTS 3-Regionen erreichen die Regionen Mühlviertel, Bludenz-Bregenzer Wald, Nordburgenland und Wiener Umland-Nordteil die besten Ränge, gefolgt von den Regionen Mostviertel-Eisenwurzen, Linz-Wels, Salzburg und Umgebung, Außerfern, Rheintal Bodenseegebiet, Innviertel, Steyr-Kirchdorf und Traunviertel.
Quellen: Statistik Austria, Arbeitsmarktservice Österreich; eigene Berechnungen
** Statistik Austria: Anteil der Über-65-Jährigen 2016, Durchschnittlicher Jahresnettobezug 2013‑2015, Anteil der Teilzeitbeschäftigung 2013‑2015; Arbeitsmarktservice Österreich (bzw. Statistik Austria): Arbeitslosenquote 2014‑2016, Anzahl der Tage in Krankengeldbezug 2014‑2016 je erwerbstätiger Person 2012‑2015, Anteil der 25‑64‑jährigen erwerbsfernen Personen an der Wohnbevölkerung im selben Alter 2014‑2016
*** Gemäß NUTS-Klassifikation (hierarchisch aufgebaute, einheitliche territoriale Gliederung zur Erstellung regionaler Statistiken der EU) entsprechen den NUTS 3-Regionen in Österreich Gruppen von Bezirken und Gerichtsbezirken. NUTS steht für „Nomenclature des unités territoriales statistiques” oder „Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik”.

Die größten Betriebe des Bundeslandes
Tabelle 2:
Die größten Betriebe des Bundeslandes
10 der größten Produktionsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2016
MAGNA STEYR FAHRZEUGTECHNIK AG & Co KG 4.060
Siemens Aktiengesellschaft Österreich 2.390
MAGNA Powertrain AG & Co KG 2.320
Böhler Edelstahl GmbH & Co KG 2.230
KNAPP Aktiengesellschaft 1.700
Andritz AG 1.540
voestalpine Stahl Donawitz GmbH & Co KG 1.360
AT & S Austria Technologie & Systemtechnik Aktiengesellschaft 1.190
austriamicrosystems AG 1.120
Sappi Austria Produktions-GmbH & Co.KG 1.090
10 der größten Dienstleistungsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2016
Amt d.Stmk.Landesreg. Landesbuchhaltung Abt.I 10.450
mag. personalamt graz 3.450
AVL List GmbH 3.280
SPAR Österreichische Warenhandels-Aktiengesellschaft 3.110
Billa Aktiengesellschaft 2.800
Volkshilfe Steiermark gemeinn.Betriebs-GmbH 2.350
Amt d.Stmk.Landesreg. Abteilung III B 2.210
Caritas der Dioezese Graz-Seckau 1.930
Trenkwalder Personaldienste GmbH 1.890
Amt d.Steiermaerkischen Landesregierung 1.660
Quelle: Arbeitsmarktservice Österreich, Betriebsmonitoring (Regionszuordnung gemäß Hauptverband)
 
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