Arbeitsmarktprofil 2017

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Wirtschafts- und Wohlstandsniveau

Die Entwicklung der österreichischen Wirtschaft gewinnt an Dynamik.
Im Jahr 2017 kann das Burgenland auf eine gute Konjunktur verweisen, getragen von der Bauwirtschaft und dem industriell-gewerblichen Sektor. Das Wirtschaftswachstum lag im ersten Halbjahr 2017 im Vergleich zur Vorperiode über dem österreichischen Durchschnitt, wobei die Bauwirtschaft im erwähnten Halbjahr die stärksten Zuwächse aller Bundesländer erreichte. Im Bereich der Dienstleistungen ist es zu einem überdurchschnittlichen Beschäftigungswachstum in den Bereichen Handel und in der Gastronomie gekommen. Insgesamt stieg die Zahl der unselbständig Beschäftigten etwa im Bundesdurchschnitt, der Rückgang der Zahl der arbeitslosen Personen fiel überdurchschnittlich hoch aus. Das Burgenland zählt zu den Bundesländern mit höheren Arbeitslosenquoten.

Quelle: Statistik Austria, Bank Austria, WIFO

Bruttoregionalprodukt

Das Bruttoregionalprodukt (BRP) misst die wirtschaftliche Leistung einer Region. Das Bruttoregionalprodukt je Einwohner/in (BRP/EW) ermöglicht einen Vergleich der Wirtschaftskraft der Regionen.

Für das Burgenland wurde im Jahr 2015 ein BRP/EW von knapp über 69% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 9 unter den österreichischen Bundesländern).
Zwischen 2013 und 2015 wurde ein Anstieg des BRP von 6,4% verzeichnet (Österreich: +6,4%).

Produktivität

Das BRP bezieht sich auf den Arbeitsort, während die dazu in Relation gesetzten Einwohner/innenzahlen auf den Wohnort bezogen sind, d.h. dass regionsüberschreitende Pendler/innenströme unberücksichtigt bleiben. Ergänzend gibt der Indikator „BRP pro Erwerbstätiger/Erwerbstätigem” (BRP/Job) wieder, wie viel an den Arbeitsstätten je Region von den jeweiligen Arbeitskräften erwirtschaftet wird (Produktivität).

Für das Burgenland wurde im Jahr 2015 eine Produktivität von rund 83% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 9 unter den österreichischen Bundesländern).

Die Wirtschaftsstruktur des Burgenlandes war und ist in einzelnen Landesteilen traditionell agrarisch geprägt. Eine nennenswerte Industrialisierung fand im Burgenland erst Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre statt.

Bruttowertschöpfung

Die Bruttowertschöpfung (BWS) ergibt sich aus dem Gesamtwert der im Produktionsprozess erzeugten Waren und Dienstleistungen, vermindert um die Vorleistungen. Die BWS nach Wirtschaftssektoren gibt Auskunft darüber, welchen Beitrag die einzelnen Wirtschaftssektoren zur Gesamtwertschöpfung leisten.

Auf den primären Sektor (Land- und Forstwirtschaft, Fischerei) entfielen 2015 rund 3%, auf den sekundären Sektor (Gewinnung von Rohstoffen, Herstellung von Waren, Energie und Wasser, Bau) rund 29% und auf den tertiären Sektor (Erbringung von Dienstleistungen) rund 68% der BWS (Österreich: 1% primärer Sektor, 28% sekundärer Sektor, 71% tertiärer Sektor).*

Im Jahr 2015 waren rund 9% der Erwerbstätigen (regionale Zuordnung nach dem Arbeitsort) im primären Sektor beschäftigt, rund 23% im sekundären Sektor und von rund 68% wurde der Arbeitsplatz dem tertiären Sektor zugerechnet (Österreich: 5% primärer Sektor, 22% sekundärer Sektor, 73% tertiärer Sektor).*

Quelle: Statistik Austria
* Die Summe der Anteile der drei Wirtschaftssektoren kann aufgrund von Rundungsdifferenzen geringfügig von 100% abweichen.

Die oben beschriebenen (auf den Arbeitsort bezogenen) Indikatoren zum regionalen Wirtschaftsniveau und zur regionalen Wirtschaftsstruktur erlauben Rückschlüsse hinsichtlich der Ausstattung einer Region mit Unternehmen und Arbeitsplätzen sowie der wirtschaftlichen Attraktivität einer Region.

Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”

Zur Analyse des Wohlstandsniveaus der in der Region ansässigen Wohnbevölkerung wurde nun für die Arbeitsmarktprofile eine spezielle Berechnungsmethode angewandt. Die Verknüpfung verschiedener „Wohlstandsindikatoren”** und die daraus abgeleitete synthetische Gesamt-Rangreihung ermöglichen es, das Wohlstandsniveau der österreichischen NUTS 3-Regionen*** nach dem Wohnort-Prinzip zu erfassen. Die dabei verwendeten Indikatoren spiegeln sowohl die Einkommens- als auch die demografische Struktur der Regionen wider und geben somit ergänzende Informationen zu jenen Indikatoren, die sich auf den Arbeitsort beziehen.

Im Burgenland zeigt sich ein deutliches Nord-Süd-Gefälle. Während das Nordburgenland in die Kategorie oberes Mittelfeld der österreichischen NUTS 3-Regionen fällt, bleiben das Mittel- und das Südburgenland hinter dem nördlichen Landesteil zurück (siehe Karte 1).

Karte 1:
Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”
Wohlstandsindikatoren
Unter den 35 österreichischen NUTS 3-Regionen erreichen die Regionen Mühlviertel, Bludenz-Bregenzer Wald, Wiener Umland-Nordteil und Mostviertel-Eisenwurzen die besten Ränge, gefolgt von den Regionen Linz-Wels, Salzburg und Umgebung, Nordburgenland, Außerfern, Rheintal Bodenseegebiet, Steyr-Kirchdorf, Innviertel und Traunviertel.
Quellen: Statistik Austria, Arbeitsmarktservice Österreich; eigene Berechnungen
** Statistik Austria: Anteil der Über-65-Jährigen 2017, Durchschnittlicher Jahresnettobezug 2014‑2016, Anteil der Teilzeitbeschäftigung 2014‑2016; Arbeitsmarktservice Österreich (bzw. Statistik Austria): Arbeitslosenquote 2015‑2017, Anzahl der Tage in Krankengeldbezug 2015‑2017 je erwerbstätiger Person 2013‑2015, Anteil der 25‑64‑jährigen erwerbsfernen Personen an der Wohnbevölkerung im selben Alter 2015‑2017
*** Gemäß NUTS-Klassifikation (hierarchisch aufgebaute, einheitliche territoriale Gliederung zur Erstellung regionaler Statistiken der EU) entsprechen den NUTS 3-Regionen in Österreich Gruppen von Bezirken und Gerichtsbezirken. NUTS steht für „Nomenclature des unités territoriales statistiques” oder „Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik”.

Die größten Betriebe des Bundeslandes
Tabelle 2:
Die größten Betriebe des Bundeslandes
10 der größten Produktionsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2017
MARETO Kunststoffverarbeitung GmbH 590
BEWAG 540
Hella Fahrzeugteile Austria GmbH 370
Coca-Cola Beverages Austria GmbH 360
MELECS EWS GmbH 350
Unger Stahlbau Ges.m.b.H. 350
BECOM Electronics GmbH 310
BOXMARK Leather GmbH & Co KG 300
ENERCON Service Austria Ges.m.b.H. 290
Pfnier & Co GmbH 270
VITROTECH Handelsgesellschaft m.b.H. 270
10 der größten Dienstleistungsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2017
KRAGES/L-VB Burgenl. KrankenanstaltengesmbH 1.160
Land Burgenland - Amt der Burgenländischen Landesregierung 1.110
Öffentliches Krankenhaus der Barmherzigen Brüder 1.090
Billa Aktiengesellschaft 810
Landesschulrat für das Burgenland 540
Fachhochschulstudiengänge Burgenland Gesellschaft m.b.H. 520
Caritas der Diözese Eisenstadt 480
Merkur Warenhandels-Aktiengesellschaft 460
RETTET DAS KIND-Österreich 380
Baustoffgroßhandel Michael Koch Gesellschaft m.b.H. 360
Quelle: Arbeitsmarktservice Österreich, Betriebsmonitoring (Regionszuordnung gemäß Hauptverband)
 
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