Arbeitsmarktprofil 2020

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Beschäftigung und Arbeitslosigkeit

Die Covid-19-Pandemie hatte und hat schwerwiegende Auswirkungen auf den österreichischen Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosigkeit stieg als Folge der krisenbedingten Maßnahmen im März 2020 quer durch unterschiedliche Personengruppen und Branchen schlagartig an. Trotz der breiten Betroffenheit verlief die Entwicklung – je nach Wirtschaftsschwerpunkt – regional unterschiedlich.

Beschäftigung

Im Jahr 2020 waren in Österreich 3.717.164 unselbständig Beschäftigte registriert (1.726.244 Frauen und 1.990.920 Männer), rund 21% davon waren ausländische Arbeitskräfte. Die Frauenanteile sind in Wien, Salzburg, Burgenland und Kärnten am höchsten.

Die Zahl der unselbständig Beschäftigten ist zwischen 2019 und 2020 um 2,1% zurückgegangen, wobei die Entwicklung bei Frauen und Männern ähnlich war.

Im April 2020 gab es österreichweit um 5,0% weniger unselbständig Beschäftigte als im April 2019. Trotz dieses durch den Lockdown aufgrund der Covid-19-Pandemie bedingten, historisch beispiellosen Einbruchs konnte eine noch viel dramatischere Entwicklung durch die Kurzarbeitsförderung des AMS verhindert werden. Besonders betroffen waren beim Beschäftigungseinbruch zunächst Regionen mit starkem Tourismusbezug. In den Folgemonaten fielen die Beschäftigungsrückgänge nicht mehr so stark aus, große Rückgänge verzeichnete nunmehr aber auch Regionen, in denen sich die negative Entwicklung im Bereich der Warenproduktion besonders auswirkte.

Erwerbsquoten

Die Erwerbsquote (wohnortbezogen) betrug in Österreich im Jahr 2020 78,9%, der Wert für die Frauen lag mit 77,1% deutlich unter jenem der Männer von 80,5%. Die höchsten Erwerbsquoten weisen Salzburg (82,0%), Tirol (81,0%), Niederösterreich (81,0%) und das Burgenland (80,0%) auf, die niedrigste Erwerbsquote verzeichnet Wien (75,3%).

Arbeitslosigkeit

Innerhalb weniger Tage zeigte sich am österreichischen Arbeitsmarkt im März 2020 ein völlig verändertes Bild. Lag die Zahl der arbeitslos vorgemerkten Personen am 15. März noch bei 310.516 und damit um 1.271 unter dem Niveau des 15. März 2019, stieg die Zahl der vorgemerkten Personen ab dem 16. März täglich an. Bereits nach einer Woche lag der Bestand bei 426.164 Personen, in der zweiten Woche kamen weitere 63.380 Personen zum AMS und Ende März waren letztendlich 504.345 Menschen arbeitslos vorgemerkt.
Im April 2020 erreichte der krisenbedingte Anstieg der Arbeitslosigkeit mit mehr als +76% im Vergleich zum Vorjahr seinen Höchststand. Diese Entwicklung war für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer unabhängig von Ausbildungsniveau und Alter, in allen Bundesländern (in der Steiermark, in Salzburg und in Tirol war sogar ein Anstieg von über 100% zu verzeichnen) und in allen Branchen zu beobachten.

Die Arbeitslosenquote betrug im Jahresdurchschnitt 2020 9,9%, das entspricht einem Plus von 2,6%‑Punkten. Die Frauenarbeitslosigkeit lag dabei mit einer Quote von 9,7% unter jener der Männer von 10,1%. Die Arbeitslosenquote der Ausländer/innen betrug im Jahr 2020 17,9%.

Wien (15,1%), Kärnten (11,3%), das Burgenland und Niederösterreich (je 9,4%) verzeichneten die höchsten Arbeitslosenquoten, wobei die Arbeitslosenquoten in allen Bundesländern gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen sind. Die niedrigsten Arbeitslosenquoten wiesen Oberösterreich (6,5%) und Salzburg (7,3%) auf.

Auf Ebene der Arbeitsmarktbezirke verzeichneten Landeck (13,3%), Spittal/Drau (12,5%), Völkermarkt (12,3%) und Villach (12,3%) die höchsten Arbeitslosenquoten, die niedrigsten Werte wiesen die oberösterreichischen Bezirke Rohrbach (3,6%), Eferding (4,0%), Freistadt (4,3%), Grieskirchen (4,6%) und Perg (4,8%) sowie Waidhofen/Ybbs (4,8%) auf.

Im Jahresdurchschnitt 2020 waren österreichweit 409.639 Personen als arbeitslos gemeldet (185.671 Frauen und 223.969 Männer). Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Anstieg der Zahl der arbeitslosen Personen um 108.312 bzw. 35,9%. Die Zahl der Arbeitslosen ist in allen Bundesländern deutlich angestiegen, am stärksten in Tirol mit einem Plus von 77,4% und in Salzburg mit +58,2%%. Die (vergleichsweise) geringsten Ansteige verzeichneten Niederösterreich (+28,0%) und Kärnten (+28,9%).

Die Zahl der Arbeitslosen ist zwischen 2019 und 2020 in allen 84 Arbeitsmarktbezirken deutlich gestiegen, am stärksten in Reutte (+114,7%), gefolgt von Kitzbühel (+100,7%), Imst (+98,2%) und Schwaz (+97,5%). Die geringsten relativen Anstiege an arbeitslosen Personen wurden in Gmünd (+16,6%), Horn (+19,5%) und Neunkirchen (+20,3%) verzeichnet.

 
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