Arbeitsmarktprofil 2008

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Bildung und Bildungsinfrastruktur

Bildungsniveau

In ganz Österreich ist das Bildungsniveau in den letzten 30 Jahren angestiegen. Bildungs-, sozial- und gesellschaftspolitische Maßnahmen, ein verstärkter Ausbau der Bildungsinfrastruktur, das Aufbrechen von sozialen und regionalen Zugangsbeschränkungen und daraus resultierend eine steigende Bildungsbeteiligung speziell auch von Mädchen und jungen Frauen haben dazu beigetragen.

Bei der Volkzählung im Jahr 1981 hatten 4,5% der 25-64-jährigen Wohnbevölkerung als höchste abgeschlossene Ausbildung die Hochschule bzw. eine hochschulähnliche Ausbildung, 7,2% hatten Matura, 42,2% einen mittleren Schulabschluss und 46,0% hatten lediglich Pflichtschulabschluss.

Bis zum Jahr 2001 hat sich dieses Bild deutlich verändert. Die Zahl der Hochschulabsolvent/innen stieg von 165.122 auf 442.115 und damit um fast 170% auf einen Anteil von 9,9%. Auch die Anteile der Maturant/innen sowie der Absolvent/innen mittlerer Schulen haben sich deutlich erhöht. Der Anteil der Pflichtschulabsolvent/innen ist in der Altersklasse der 25-64-Jährigen österreichweit hingegen von über 46,0% auf 26,2% gesunken.

Wien erreichte 2001 mit 15,0% den weitaus höchsten Wert bei der Akademiker/innenquote der 25-64-Jährigen, das Burgenland mit 7,1% den niedrigsten. Andererseits zeigt sich im Burgenland ähnlich wie in den Bundesländern Niederösterreich und Kärnten ein stärkerer Trend zu den berufsbildenden höheren Schulen.

Anfang der 1980er Jahre lebten rund 64% aller 25-64-jährigen Personen mit Hochschulabschluss in Wien bzw. in den Landeshauptstädten und ihren unmittelbaren Umlandbezirken. Allein auf Wien entfielen damals etwa 36%.

Das regionale Muster hatte sich allerdings bereits in den 1970er Jahren zu verändern begonnen. Es kann davon ausgegangen werden, dass ausgelöst bzw. unterstützt durch eine aktive Bildungspolitik sowie begleitende sozialpolitische Maßnahmen (wie bspw. Schülerfreifahrten, Schulbücher, Stipendien usw.) sowohl soziale als auch räumliche Barrieren aufgebrochen werden konnten.

2001 lebten weniger als 60% aller 25-64-jährigen Personen mit Hochschulabschluss in Wien bzw. in den Landeshauptstädten und ihren unmittelbaren Umlandbezirken. Auf Wien entfielen etwa 30%. Ganz ähnlich war das Bild bei den Personen mit AHS-Matura, umgekehrt verhielt es sich allerdings bei den Pflichtschulabsolvent/innen, hier entfielen im Jahr 2001 42% auf Wien und die anderen Zentralräume und 58% auf die anderen Regionen Österreichs.

Tabelle 2:
25-64-jährige Wohnbevölkerung nach höchster abgeschlossener Ausbildung, Staatsangehörigkeit und Geschlecht
Anteile 1981, 1991 und 2001 in %
  Österreich
1981 1991 2001
Allgemeinbildende Pflichtschule  
gesamt 46,0 34,2 26,2
Frauen 56,8 43,1 33,1
Männer 34,3 25,3 19,3
ausländische Wohnbevölkerung 70,4 58,6 52,9
Lehrlingsausbildung  
gesamt 31,0 37,0 39,4
Frauen 19,2 25,4 27,7
Männer 43,7 48,6 51,1
ausländische Wohnbevölkerung 11,6 17,4 22,0
Berufsbildende mittlere Schule  
gesamt 11,2 12,5 13,1
Frauen 14,7 17,0 18,6
Männer 7,3 8,1 7,5
ausländische Wohnbevölkerung 4,6 5,3 5,1
Allgemeinbildende höhere Schule  
gesamt 4,0 4,7 4,7
Frauen 3,8 4,8 4,9
Männer 4,3 4,6 4,6
ausländische Wohnbevölkerung 5,9 7,4 6,7
Berufsbildende höhere Schule  
gesamt 3,2 4,7 6,8
Frauen 2,4 3,7 6,1
Männer 4,2 5,7 7,6
ausländische Wohnbevölkerung 1,5 3,0 3,4
Hochschulausbildung  
gesamt 4,5 6,9 9,9
Frauen 3,1 6,0 9,8
Männer 6,1 7,8 10,0
ausländische Wohnbevölkerung 5,9 8,3 9,9
gesamt 100,0 100,0 100,0
Quelle: Statistik Austria

Schulstandorte, Universitäten und Fachhochschulen

In Österreich gibt es mit Wien, Graz, Leoben, Innsbruck, Salzburg, Linz, Klagenfurt und Krems acht Standorte öffentlicher Universitäten.

Mit dem Ziel, eine Diversifizierung des Hochschulwesens herbeizuführen, die Durchlässigkeit zu erhöhen und eine Harmonisierung des österreichischen Bildungssystems mit den EU-Staaten voranzutreiben, wurde 1990 auf Beschluss der Bundesregierung mit dem Aufbau des Fachhochschulsektors begonnen. Derzeit (Studienjahr 2008/2009) werden 264 Studiengänge (Technik und Ingenieurwissenschaften, Gestaltung und Kunst, Sozialwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Militärwissenschaft) an 24 Standorten angeboten.

In den vergangenen Jahrzehnten sind nicht nur im Bereich der Universitäten und Fachhochschulen Veränderungsprozesse in Gang gekommen, auch im Bereich des berufsbildenden Schulwesens hat es eine deutliche Ausweitung gegeben. Mitte der 1970er Jahre hat ein intensiver Ausbau des berufsbildenden Schulwesens eingesetzt. Es hat sich nicht nur das Angebot verbreitert, es sind auch eine Reihe neuer Standorte entstanden.

Dementsprechend zeichnen sich heute die berufsbildenden mittleren und höheren Schulen durch eine große Vielfalt von Fachrichtungen in den Hauptbereichen kaufmännische Schulen (Handelsschulen und Handelsakademien), wirtschaftsberufliche Schulen (Fachschulen und höhere Lehranstalten), technische und gewerbliche Schulen (Fachschulen und höhere Lehranstalten), land- und forstwirtschaftliche Schulen (Fachschulen und höhere Lehranstalten) sowie lehrerbildende höhere Schulen aus.

Karte 1:
Bildungsniveau 2001 und Standorte von Allgemeinbildenden höheren Schulen und Berufsbildenden höheren Schulen 2008
Bildungsniveau 2001 und Standorte von Allgemeinbildenden höheren Schulen und Berufsbildenden höheren Schulen 2007
Die höchste Konzentration an AHS- und BHS Standorten findet sich in den Landeshauptstädten sowie in den Bezirken Wr. Neustadt, Wels und Gmunden, die höchsten Bildungsniveaus weisen ebenfalls die Landeshauptstädte sowie ihre Umgebungsbezirke auf.
Quellen: Statistik Austria, Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
Karte 2:
Standorte von Universitäten und Fachhochschulen 2008/2009
Standort von Universitäten und Fachhochschulen 2008/2009
In Österreich gibt es derzeit 34 öffentliche und private Universitäten sowie 20 Fachhochschulen an insgesamt 24 Standorten.
Quellen: Fachhochschulbeirat, Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung
 
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