Arbeitsmarktprofil 2017

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Wirtschaftsstruktur und -entwicklung

Nach dem Konjunktureinbruch im Jahr 2009 setzte 2010 eine kurze Erholungsphase ein. Schon im Sommer 2011 ließ die gesamtwirtschaftliche Dynamik in Österreich nach und setzte sich 2012 fort. Die schwache Dynamik des Welthandels und eine schwache Konsum- und Investitionsnachfrage im Inland ließen in Österreich kaum Wirtschaftswachstum zu. Auch im Verlauf der Jahre 2013 bis 2015 zeigte die Konjunktur einen immer noch sehr schwachen Anstieg und gewann nicht an Schwung. Mit 2016 lässt sich in der österreichischen Wirtschaft erstmals wieder eine positive Dynamik beobachten, die sich 2017 deutlich verstärkte. Das Wirtschaftswachstum war im ersten Halbjahr so hoch wie seit 2011 nicht mehr.
Von diesem Aufschwung konnten alle Bundesländer profitieren, wobei die industrieorientierten Bundesländer wie Oberösterreich, Steiermark und etwas schwächer auch Vorarlberg gegenüber jenen Bundesländern mit hohem Dienstleistungsanteilen wie Wien oder Salzburg deutlich besser abschnitten. Der Aufschwung ist im Wesentlichen auf die guten Ergebnisse im sekundären Sektor sowie jene der Bauwirtschaft zurückzuführen. Durchwegs positiv entwickelten sich auch 2017 wieder die Nächtigungszahlen. Alle Tourismusregionen inkl. der Städte konnten 2017 ein sehr gutes Ergebnis erzielen.

Die österreichische Wirtschaft wuchs im Jahr 2016 real um 1,5% und lag damit über jenen der Vorjahre. Im Jahr 2017 erreichte das Wachstum einen Wert von 2,9%, was im internationalen Vergleich eine gute Entwicklung widerspiegelt.

Das BIP in Euro lag 2017 bei rund 369 Mrd. Euro (2016: 353 Mrd. Euro, 2015: 345 Mrd. Euro, 2014: 333 Mrd. Euro). Das BIP pro Einwohner/in betrug 2017 41.970 Euro (2016: 40.420 Euro, 2015: 39.920 Euro).

Eine detaillierte Betrachtung nach Wirtschaftsbereichen zeigt, dass im Jahr 2017 der Wirtschaftsbereich Herstellung von Waren mit einem Plus von 6,7% gegenüber dem Vorjahr das kräftigste reale Wachstum erzielte.

Regionale Wirtschaftsstruktur

Die österreichische Wirtschaftsstruktur zeigt sich regional sehr differenziert. In den städtischen Ballungsräumen dominiert der Dienstleistungsbereich, hohe Anteile an Arbeitsplätzen im sekundären Sektor finden sich immer noch in den traditionellen Industrieregionen Oberösterreichs (z.B. OÖ-Zentralraum, Eisenwurzen, Kirchdorf-Steyr), in der Obersteiermark, im Großraum Graz, im südlichen Niederösterreich sowie im Rheintal in Vorarlberg. Im Westen und Süden Österreichs und an einzelnen Standorten und Regionen in den anderen Bundesländern dominiert der Tourismus die regionalen Strukturen und Entwicklungen. Speziell Regionen des ländlichen Raums mit einem hohen Agraranteil versuchen über die Tourismusentwicklung eine neue ökonomische Basis zu erhalten.

Aufgrund der regional sehr unterschiedlichen Wirtschaftsstrukturen zeigten die Krisenerscheinungen der vergangenen Jahre in den einzelnen Bundesländern und Regionen unterschiedliche Ausprägungen. Die negative Entwicklung führte ab der zweiten Hälfte des Jahres 2008 speziell in den industrieorientierten Bundesländern und Regionen zu schwerwiegenden Beschäftigungseinbrüchen, zu Kurzarbeit und zu steigenden Arbeitslosenzahlen. Das Jahr 2010 brachte – dem internationalen Trend folgend – auch für Österreich eine konjunkturelle Erholung, wobei alle Bundesländer von einer Zunahme der Beschäftigung und der guten Konjunkturlage in der Sachgütererzeugung profitierten, was sich auch in jüngerer Vergangenheit weiter fortgesetzt hat.

Quellen: Statistik Austria, WIFO, Bank Austria
 
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